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Prisma
Psychofonie: Musik gegen Migräne
Jeder Mensch besitzt seine eigene "Gehirnmusik". Um diese aufzunehmen, werden die Gehirnströme gemessen und mit Hilfe eines speziellen Softwaresystems in Klavier- und Harfenklänge übersetzt. Wird die so entstandene Musik in schmerzfreiem Zustand aufgenommen und dann regelmäßig abgehört, soll sie die Nervenbahnen stimulieren und gegen den Migräneschmerz wirken. Zwei Jahre nach der ersten Anwendung der Psychofonie nimmt sich nun auch die Schulmedizin der Methode an. In einer viermonatigen Studie mit 100 Schmerzpatienten soll sie an der Universität Erlangen getestet werden. Die eine Hälfte der Patienten bekommt dabei ihre eigene Gehirnmusik zu hören, die andere eine zufällige Abfolge von Tönen. Das Ergebnis soll zeigen, ob ein Unterschied zu Gunsten der Psychofonie-Gruppe besteht. Eine bereits im Mai 1999 veröffentlichte Studie aus der Schweiz versuchte die Wirksamkeit der Psychofonie ebenfalls zu bestätigen. 46 Patienten, die seit Jahren unter Migräne und Kopfschmerzen litten, wurden zwölf Monate lang behandelt. Etwa 56 Prozent der Studienteilnehmer berichteten über eine mindestens 50-prozentige subjektive Beschwerdeverbesserung. Da die Studie nicht plazebokontrolliert durchgeführt wurde, lässt das Ergebnis aber nur die Vermutung zu, dass die Psychofonie eine Wirkung aufweist, kann jedoch nicht als Beweis gewertet werden. Hierzu müssen erst "harte" Daten vorliegen, wie sie die Erlanger Studie nun erbringen möchte. la
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