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BPI warnt vor Cyber-Arznei
Bereits im vergangenen Jahr habe der BPI eine Umfrage bei dem renommierten Emnid-Institut in Auftrag gegeben, um zu erfahren, wie die Verbraucher das Online-Angebot von Medikamenten annehmen, einschätzen und nutzen. Der Vergleich der im letzten Jahr unternommenen Untersuchung mit den diesjährigen Ergebnissen ermögliche es, die Entwicklung dieses umstrittenen Marktsegmentes zu verfolgen: Der Bekanntheitsgrad der Bestellmöglichkeit von Medikamenten über das Internet sei von 41 Prozent (1999) auf knapp 55 Prozent (2000) der Befragten angestiegen. Und trotz des größeren Bekanntheitsgrades sei der Anteil derjenigen, die sich eine tatsächliche Nutzung vorstellen könnten, von 20 Prozent (1999) auf 17 Prozent zurückgegangen. Dabei stagniere der tatsächliche Nutzerkreis bei nur einem Prozent. Die überwältigende Mehrheit, nämlich 81 Prozent, könnten sich nicht vorstellen, Medikamente im Internet zu kaufen. Besorgniserregend sei dagegen die Tatsache, dass die Gruppe derer, die das Internet als Bezugsquelle rezeptpflichtiger Arzneimittel betrachten, leicht angestiegen sei. Glaubten im letzten Jahr nur zehn Prozent, rezeptpflichtige Medikamente per Mausklick kaufen zu können, halten dies heute bereits 14 Prozent für möglich. Sendler warnte ausdrücklich davor, rezeptpflichtige Arzneimittel ohne Konsultation des Arztes zu bestellen oder gar einzunehmen. Auch wenn dies möglich sei, so gefährde der Verbraucher damit seine Gesundheit. Denn über Qualität und Herkunft der im Internet angebotenen Arzneimittel wisse man häufig nichts. "Die Patienten sollen auf der sicheren Seite bleiben und einen Arzt aufsuchen, wenn sie sich krank fühlen," sagte Sendler. Allerdings sagte der BPI-Chef, es sei weltfremd, die Entwicklungskraft des Internets zu ignorieren und zu verdammen. "Wir müssen uns aktiv mit seinen Chancen auseinander setzen und dabei zugleich die Risiken aktiv angehen. Das Internet darf nicht zur Schmuddelecke des Arzneimittelmarkts verkommen. Unser Ziel muss es sein, die Entwicklung frühzeitig und konstruktiv zu beeinflussen. Wenn es uns zum Beispiel gelänge, die Qualitätssicherungs- und Beratungskompetenz des Apothekers mit den Möglichkeiten des Internets zu verbinden, dann wären wir auf dem richtigen Weg", so der BPI-Hauptgeschäftsführer.
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