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- DAZ 13/2000
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Arzneimittel und Therapie
Betablocker: Carvedilol bei schwerer Herzinsuffizienz
Dieser Entscheid wurde einstimmig vom Ausschuss der an der Studie beteiligten Wissenschaftler aufgrund einer Empfehlung der Ethikkommission, die die Studie beaufsichtigt, gefällt. In der Folge wird allen Patienten, die an der Studie teilnahmen, eine Behandlung mit Carvedilol angeboten.
Deutlicher Vorteil
Dies ist bereits das zweite Mal, dass eine klinische Studie mit Carvedilol aufgrund eines deutlichen Überlebensvorteils vorzeitig beendet wird. Bereits im Februar 1995 wurde das US Carvedilol Heart Failure Programme früher als erwartet gestoppt, weil sich zeigte, dass die Sterbensrate bei Patienten mit leichter oder mäßiger Herzinsuffizienz um 65% gesenkt werden konnte.
Mehr als 2200 Patienten
An der "Copernicus"-Studie, die an über 300 Krankenhäusern in 21 Ländern durchgeführt wurde, nahmen mehr als 2200 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz teil. Erste Analysen deuten darauf hin, dass der beobachtete Nutzen im Vergleich zu anderen bisherigen Herzinsuffizienz-Studien größer war und sich bei allen Patientengruppen einstellte.
Zwei konventionelle Betablocker zeigten zwar eine günstige Wirkung auf das Überleben von Patienten mit leichter bis mäßiger Herzinsuffizienz, die Studien hatte jedoch nicht genug Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und erlaubten deshalb keine angemessene Auswertung des Effektes der Betablocker bei dieser Patientenpopulation.
Eine kürzlich durchgeführte Studie mit einem weiteren Betablocker bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz ergab keinen Nutzen hinsichtlich der Überlebenschance. Das breite Spektrum der pharmakologischen Wirkung von Carvedilol könnte für den günstigen Effekt bei einer Vielzahl von Patienten mit Herzinsuffizienz verantwortlich sein.
Atemnot und Müdigkeit
Die Merkmale einer schweren Herzinsuffizienz sind Atemnot oder Müdigkeit, die auch im Ruhezustand bestehen und sogar eine minimale körperliche Betätigung, wie z.B. kurze Strecken zu Fuß, schwierig machen. Die Lebensqualität von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz ist sehr gering, Hospitalisierungen sind sehr häufig und kostenintensiv. Das Risiko, daran zu sterben, ist ebenfalls sehr hoch und beträgt mehr als 20% pro Jahr, was mit bestimmten Krebsarten zu vergleichen ist oder diese sogar übertrifft.
Aufgrund der Resultate aus der "Copernicus"-Studie wird Roche die Zulassung nun vorantreiben, um Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz mit Carvedilol versorgen und die Überlebenschancen aller Patienten mit Herzinsuffizienz erhöhen zu können. Carvedilol wird durch Roche unter den Markennamen Dilatrend, Dimitone, Kredex, Eucardie, Dilbloc und Coropres hergestellt und vertrieben. In den USA wird Carvedilol von Roche und Smith-Kline Beecham gemeinsam als Coreg vermarktet.
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