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Arzneimittel und Therapie
Therapie des Bronchialkarzinoms: Erweiterte Indikation für Docetaxel
Seit Januar dieses Jahres ist Docetaxel als einziges Zytostatikum zur Therapie des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms nach dem Versagen einer vorausgegangenen Chemotherapie zugelassen. Die positive Bewertung verdankt das Zytostatikum den Ergebnissen von zwei Phase-III-Studien.
- In der ersten Studie erhielten 204 Patienten nach dem Versagen einer Cisplatin-Behandlung entweder Docetaxel oder eine besögliche Supportivtherapie. Die Patienten, die mit Docetaxel behandelt wurden, lebten länger, und die Krankheit schritt nicht so schnell voran.
- In der zweiten Studie erhielten 373 Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom entweder eine Chemotherapie mit Vinorelbin bzw. Ifosfamid oder Docetaxel. Auch hier war die Behandlung mit Docetaxel im Vorteil, denn die Patienten lebten eindeutig länger. Auch ihre Lebensqualität war besser.
Docetaxel allein und in Kombination
First-line-Therapien mit Docetaxel allein oder in Kombination wurden in 26 Studien mit ungefähr 1000 Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom geprüft. Als Bewertungsparameter galt das "mittlere objektive Tumoransprechen".
Die cisplatinhaltige Docetaxel-Kombination wirkte am besten, dann folgte die Docetaxel-Monotherapie, und etwas weniger gut wirkten die platinfreien Kombinationen. Diese Phase-II-Ergebnisse haben dazu geführt, dass die Kombination Cisplatin/Docetaxel in multizentrische randomisierte Studien aufgenommen worden ist, um sie mit anderen cisplatinhaltigen Kombinationen zu vergleichen.
Aber auch Therapien mit cisplatinfreien Kombinationen von Docetaxel/Gemcitabin und Docetaxel/Vinorelbin sollen demnächst untersucht werden. Für diese liegen zur Zeit erst Ergebnisse aus Phase-I- und -II-Studien vor.
Kombination von Chemo- und Radiotherapie
Neue Therapieansätze gibt es bei der Kombination von Chemo- und Radiotherapie. Die simultane Applikation von 20 mg/m² Docetaxel und Radiotherapie wird im Rahmen einer Phase-II-Studie untersucht. Diese Kombination scheint speziell für die Therapie der Patienten, die einen inoperablen, lokal fortgeschrittenen, aber nicht fernmetastasierenden Tumor haben, geeignet zu sein.
Docetaxel bei metastasierendem Mammakarzinom
Bisher wurde das Zytostatikum Docetaxel bei fortgeschrittenem Mammakarzinom eingesetzt. Im metastasierenden Zustand ist das Mammakarzinom zwar nicht mehr heilbar, aber palliativ, also symptomatisch behandelbar. Die vorrangigen therapeutischen Ziele in diesem Stadium sind die Wachstumskontrolle des Tumors, die Lebensverlängerung und die Erhaltung der Lebensqualität der Patientin.
Die Wirksamkeit von Docetaxel bei Mammakarzinom wurde in mehreren klinischen Studien geprüft. Dabei stellte sich heraus, dass Docetaxel sowohl als Einzelsubstanz als auch in Kombination mit Anthracyclinen effektiv wirkt. Im Vergleich zum gängigen Therapiestandard, der Behandlung mit Doxorubicin, wirkte Docetaxel besser bei der systemischen Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms: Das wurde in einer multinationalen randomisierten Phase-III-Studie mit chemotherapeutisch vorbehandelten Patientinnen (Cyclophosphamid/Methotrexat/5-Fluorouracil) festgestellt. Docetaxel wirkte besser auf den Tumor als das Vergleichspräparat Doxorubicin.
Docetaxel in Kombination mit Doxorubicin
Auch eine Kombination aus Docetaxel und Doxorubicin wurde in einer randomisierten Phase-III-Studie mit 429 Patientinnen zur Erstbehandlung des metastasierenden Mammakarzinoms eingesetzt. Die docetaxelhaltige Kombination wirkte effektiver auf den Tumor als die Standardkombination Doxorubicin und Cyclophosphamid: Ansprechrate 60 vs. 47 Prozent. Der Zeitraum bis zum Fortschreiten der Krankheit verlängerte sich von 32 auf 37 Wochen. Dabei erhöhte Docetaxel die durch Doxorubicin hervorgerufene Kardiotoxizität nicht zusätzlich.
Präoperative Chemotherapie
Zur Zeit werden in randomisierten Phase-III-Studien der dosisintensivierte und der sequenzielle Einsatz von Docetaxel in Kombination mit Anthracyclin bei der präoperativen Chemotherapie untersucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Operation die Brust erhalten bleibt, steigt, wenn präoperativ eine Chemotherapie durchgeführt wird. Außerdem wird so frühzeitig festgestellt, ob der Tumor auf Zytostatika anspricht, um Folgetherapien besser abzustimmen.
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