Prisma

Wirksamkeit von Akupunktur bei Kopfschmerzen nicht erwiesen

Akupunktur wird häufig zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Ihre Wirksamkeit ist laut einer Untersuchung einer Forschergruppe des internationalen Cochrane-Netzwerks jedoch nicht wissenschaftlich gesichert.

22 Studien mit über 1000 Patienten bewerteten die Wissenschaftler insgesamt. Fast alle Studien wiesen methodische Mängel auf. "Leider", so Dr. Klaus Linde von der TU München, "hatten jene drei Studien, in denen über besonders positive Ergebnisse berichtet wurde, die schwerwiegendsten Mängel." Darum wurde auch nur eine dieser Studien in der Auswertung berücksichtigt.

Ergebnis: Bei zwei Dritteln der Patienten, die eine Akupunkturbehandlung erhielten, ging die Zahl der Migräneattacken um mindesten 33 Prozent zurück. Doch auch in den Kontrollgruppen, die nur eine Scheinbehandlung erhielten, reduzierte sich bei 42 Prozent der Patienten die Anfallszahl. "Damit", so Linde, "konnten wir zwar eine positive Tendenz feststellen, doch diese steht statistisch auf schwachen Füßen." Im Klartext: Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirksamkeit der Akupunktur bei Migräne nach wie vor nicht.

Ähnlich enttäuschend fiel die Bewertung der Cochrane-Forscher auch bei Spannungskopfschmerzen aus. "Die Untersuchung belegt, dass auf diesem Gebiet noch großer Forschungsbedarf besteht", betont Prof. Dr. Hans-Christian Diener von der Neurologischen Universitätsklinik Essen.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.