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BPI: Stille Rationierung ist längst Realität

BERLIN (bpi). Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) sieht durch die jetzt vorgelegten Ergebnisse einer in Berlin vorgestellten Untersuchung zu den Folgen der Arzneimittelbudgetierung seine Befürchtungen wegen der stillen Rationierung im Gesundheitswesen bestätigt.

Der Studie zufolge, die von der Gmünder Ersatzkasse (GEK) und dem Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen durchgeführt wurde, lehnen Ärzte immer häufiger Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab und bieten sie dem Patienten auf Privatrechnung an.

Nach Auskunft der Wissenschaftler sind im letzen Quartal 1999 bei einer beträchtlichen Anzahl von Versicherten - unter anderem aus finanziellen Gründen - Leistungen abgelehnt worden. Ein Fünftel der Befragten gab an, dass ihnen durch die Leistungsablehnung seitens des Arztes gesundheitliche Nachteile entstanden.

"Die stille Rationierung bei den Arzneimitteln ist längst zur Realität im Patientenalltag geworden. Es ist höchste Zeit, eine politisch vernünftige und zukunftsfähige Lösung in Angriff zu nehmen", sagte BPI-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Sendler gegenüber der Presse.

Die Untersuchung verdeutliche, dass das Budget einen Keil zwischen Patient und Arzt treibe und damit das Vertrauensverhältnis zwischen Behandelndem und Behandeltem gefährde. Dies schade dem Heilungsprozess und verteuere nur die Behandlung. Zugleich werde dem Patienten ohne soziale Abfederung dann 100 Prozent Selbstbeteiligung auferlegt. Dies alles ließe sich bei prozentualer Zuzahlung mit geeigneten Arzneimittelrichtgrößen vermeiden.

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