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- DAZ 18/2000
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Arzneimittel und Therapie
Neues Antibiotikum: FDA erteilt Zulassung für Linezolid
Linezolid ist bei Erwachsenen für die Behandlung nosokomialer und ambulant erworbener Pneumonien, komplizierter und unkomplizierter Haut- und Weichteilinfektionen sowie Infektionen aufgrund von Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) angezeigt. Dazu zählen auch:
- komplizierte Hautinfektionen, verursacht durch Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA),
- nosokomiale Pneumonien, verursacht durch Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA),
- mit Vancomycin-resistentem Enterococcus faecium assoziierte Septikämien,
- Septikämien bei ambulant erworbenen Pneumonien, verursacht durch Penicillin-empfindlichen Streptococcus pneumoniae.
Grampositive Krankheitserreger zählt man derzeit zu einem der größten Probleme im Bereich nosokomialer Infektionen. Klinische Studien mit über 4000 in erster Linie stationär behandelten Patienten haben gezeigt, dass Linezolid gegen von grampositiven Bakterien verursachte Infektionen wirksam ist, darunter auch einige Stämme, die Resistenzen gegen andere Antibiotika entwickelt haben.
Linezolid zählt zu den Oxazolidinonen, einer neuartigen Klasse von Antibiotika, die Bakterien vor Einsetzen der Eiweißsynthese - und damit früher als andere Antibiotika - angreifen. Die Bakterien sind dann nicht mehr in der Lage, Eiweiß zu produzieren - sie können sich nicht vermehren und sterben ab.
Linezolid hat sich im Allgemeinen als gut verträglich erwiesen. Studienpatienten unter Linezolid und Vergleichswirkstoffen berichteten über ähnliche Nebenwirkungen. Zu den häufigsten mit Linezolid assoziierten Nebenwirkungen zählten Diarrhö (8,3 Prozent), Kopfschmerzen (6,5 Prozent), Übelkeit (6,2 Prozent) und Erbrechen (3,7 Prozent). Diese Nebenwirkungen äußerten sich schwach bis mäßig und waren zeitlich begrenzt. Einige Patienten sollten während der Linezolid-Therapie regelmäßig ihre Thrombozytenwerte überwachen lassen.
Zyvox wird für den weltweiten Markt entwickelt. Im Rahmen einer europäischen Zulassungsstrategie wurde das Medikament im November 1999 bei der britischen Medicines Control Agency zur Zulassung eingereicht. Auch in Asien und Lateinamerika werden den Behörden entsprechende Anträge vorgelegt.
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