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Arzneimittel und Therapie
Spiegelmer-Technologie: Stabile und spezifisch bindende Oligonukleotide
Hormon-Antagonisten sind für verschiedene therapeutische Anwendungen interessant, zum Beispiel zur Behandlung hormonabhängiger Tumore. Der Kooperationsvertrag sieht vor, dass Noxxon zunächst einen Hormon-Antagonisten auf Basis von stabilen Oligonukleotiden entwickelt, der anschließend von Schering mit Hilfe von Zellkulturtests und im Tiermodell getestet werden soll. Ziel der Zusammenarbeit ist der Nachweis der Wirkung von Spiegelmeren. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit die von Noxxon entwickelte Technologie zur Herstellung von Spiegelmeren grundsätzlich zur Entwicklung von Hormon-Antagonisten geeignet ist.
Spezifische und hoch affine Bindung
Die Spiegelmer-Technologie wurde von Noxxon Pharma weltweit zum Patent angemeldet. Spiegelmere sind stabile Oligonukleotide, die spezifisch und mit hoher Affinität an ausgewählte biologische Zielstrukturen binden. Spiegelmere entsprechen räumlich den natürlich vorkommenden Oligonukleotiden wie ein Bild seinem Spiegelbild. Natürlich vorkommende Oligonukleotide besitzen nur ein begrenztes therapeutisches Potenzial, da sie in biologischen Systemen enzymatisch rasch abgebaut werden. Diesem Angriff entziehen sich die Spiegelmere, da entsprechende Enzyme die spiegelbildliche räumliche Struktur nicht erkennen. Und damit könnten diese Oligonukleotide für therapeutische Anwendungen breiter einsetzbar sein.
Die Schering AG, Berlin, und die Noxxon Pharma AG, Berlin, gaben die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages bekannt. Die Firmen werden bei der Erforschung neuartiger Hormonantagonisten auf der Basis von stabilen Oligonukleotiden, so genannten Spiegelmeren, zusammenarbeiten.
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