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DAZ aktuell
Arzneimittelumsätze im ersten Quartal: moderate Zunahme
Situation im Westen ...
Die positive Entwicklung in den einzelnen Sparten müsse differenziert betrachtet werden. Während der Umsatz mit rezeptpflichtigen Medikamenten in den ersten drei Monaten 2000 mit plus 5,8 % deutlich zulegte, sank er im selben Zeitraum bei den nicht rezeptpflichtigen um 2,8 %. Auch gemessen an Packungseinheiten verloren die nicht rezeptpflichtigen stärker. Dem Minus von 0,8 % bei den rezeptpflichtigen folgte demnach ein Minus von 4,1 % bei den nicht rezeptpflichtigen Präparaten im ersten Quartal.
... und im Osten
In den neuen Bundesländern stieg demnach zwischen Januar und März der Gesamtumsatz um 2,7 %. Hier legten die rezeptpflichtigen Arzneimittel um 5,1 % zu, während die Verordnungen rezeptfreier Präparate um 5,2 % zurückgingen. Gemessen an Packungseinheiten gab es einen Rückgang von 1,6 % bei den rezeptpflichtigen und von drei % bei den verordneten rezeptfreien Arzneimitteln.
Wie in den Vorjahren waren 1999 die Preise annähernd stabil und die Menge an abgegebenen Packungen rückläufig. Im Gegensatz dazu legte die Strukturkomponente, worunter die Verschreibung neuerer, zumeist teuerer Arzneimittel zu verstehen ist, mit +7,4 % zu. Wie Walter ausführte, stiegen die Preise der Arzneimittel, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verschrieben wurden, um 0,8 % an und hätten damit leicht über der allgemeinen Teuerungsrate von 0,6 % in 1999 gelegen. Hier gebe es gegenläufige Entwicklungen.
Während die Preise für Verordnungen auf dem nicht festbetragsgeregelten Markt um 1,9 % anstiegen, seien die Preise im Markt mit Erstattungshöchstgrenzen um 0,3 % gefallen, trotz derzeit ruhender Festsetzung neuer Festbeträge. Im ersten Quartal 2000 seien die Preissteigerungsraten gegenüber dem Jahresschnitt 1999 weitgehend konstant.
Größtes Plus bei Blutprodukten
Mit fast einem Viertel nehmen Medikamente gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems den größten Anteil am Apothekenmarkt ein, teilte Walther darüber hinaus mit. Sie legten um fast +4 % auf 6,8 Milliarden Mark zu. Die größten Umsatzzuwächse habe es zwar bei Blutprodukten (+ 21,4 %) und Krebstherapeutika (+ 16,2 %) gegeben, beide Präparategruppen machten jedoch zusammen nur 7,5 % des Gesamtumsatzes aus.
Weltweit: deutscher Markt hinkt hinterher
Der deutsche Markt hinke der weltweiten Entwicklung, die zwischen März 1999 und Februar 2000 einen Anstieg von zehn % verzeichne, mit einem Zuwachs von 5,3 % deutlich hinterher. Das Gesamtvolumen weltweit umfasse rund 210 Milliarden US-Dollar. Nordamerika liege mit einer Wachstumsrate von 15 % und einem Gesamtumsatz von 92 Milliarden US-Dollar an der Spitze, Italien (10 %), Spanien (11 %) und Großbritannien (11 %) hätten ebenfalls zweistellige Wachstumsraten realisieren können.
Wie der Verband weiter mitteilte, hat die Globalisierungsdynamik und die Verunsicherung der Branche durch die Gesundheitspolitik dazu beigetragen, dass der Export auf 28,56 Milliarden DM um durchschnittlich 9,6 % gewachsen sei. Zweistellige Wachstumsraten seien in Übersee, vor allem den USA (+13,6 %) und Japan (+20 %) erreicht worden, innerhalb der EU sei der Export nur unterdurchschnittlich um 6,8 % gestiegen, weiter rückläufig seien die Exporte in Mittel- und osteuropäischen Länder (- 3 %) gewesen.
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