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Dänemark: Apothekenkette der privat Geführten

(tmb). Die große dänische Tageszeitung Berlingske Tidende beschäftigt sich in ihrer Ausgabe vom 13. Juni 2000 mit den Vorbereitungen der Apotheker auf die erwartete Liberalisierung des dänischen Apothekenwesens.

Die Zeitung bezieht sich auf die anstehende Wahl des Vorsitzenden des dänischen Apothekerverbandes. Nach Angaben des Blattes möchte der Kandidat Peter Kielgast das Vermögen des Verbandes in Höhe von etwa 1,8 Mrd. dänischen Kronen (ca. 490 Mio. DM) einsetzen, um eine Apothekenkette aus den bestehenden privat geführten dänischen Apotheken zu gründen. Nach Darstellung von Kielgast könne nur auf diese Weise ein effektiver Kampf gegen internationale Ketten geführt werden, wenn die Politik wie erwartet den Verkauf von Arzneimitteln liberalisieren sollte. Einzelne Apotheken hätten in einer Konkurrenzsituation gegen internationale Ketten nicht die nötige Durchschlagskraft.

Einen derartigen Bruch mit der Tradition der dänischen Apotheken lehne der Gegenkandidat und amtierende Vorsitzende Paul Bundgaards ab. Die Zeitung weist zudem darauf hin, dass bisher noch nicht feststehe, in welchem Umfang der dänische Arzneimittelmarkt überhaupt für den freien Wettbewerb geöffnet werde.

Aus den zitierten Äußerungen geht nicht hervor, wie weit der von Kielgast angestrebte Zusammenschluss gehen soll, d. h., ob er eine intensive Kooperation individuell geführter Apotheken oder eine Kette aus abhängigen Filialen anstrebt.

Zum Hintergrund: Peter Kielgast ist in der Fachwelt international bekannt als amtierender Präsident der Weltapothekerverbands FIP. Das Ergebnis der Wahl zum Vorsitzenden des dänischen Apothekerverbandes soll am 22. Juni veröffentlicht werden. Im Juli wird der Gesetzesentwurf für die erwartete Liberalisierung des dänischen Apothekenwesens erwartet.

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