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Apothekerkammer Niedersachsen: Generationswechsel an der Spitze
Als seine Nachfolgerin im Amt des Kammerpräsidenten wurde Magdalene Linz, Hannover, mit klarem Votum gewählt. Alle Gegenkandidaten hatten ihre Kandidatur zurückgezogen. Magdalene Linz ist als frühere langjährige Vorsitzende des Bundesverbands der Angestellten in Apotheken (BVA) in der Apothekerschaft weithin bekannt. Erst seit kurzem leitet sie eine Apotheke in Hannover.
Neuer Kammervorstand
Zum Vize-Präsidenten wurde Dr. Hans-Otto Burmeister, Braunschweig, gewählt, der den Fachbereich Pharmazie der TU Braunschweig in der Kammerversammlung vertritt. Dem neuen Vorstand gehören außerdem Gaby Brackmann, Aerzen, Dr. Michael Jensen, Hildesheim, Christian Jonczyk, Moormerland, Jens Klopppenburg, Goslar, und Dr. Hans-Georg Möller, Papenburg, an. Im Rahmen der konstituierenden Sitzung der Kammerversammlung wurde die Geschlossenheit des Kammervorstandes betont. Das Abstimmungsergebnis wird als Bestätigung des bisherigen Engagements der Vorstandsmitglieder, insbesondere auf dem Gebiet der Fort- und Weiterbildung, angesehen.
Würdigung des Ehrenpräsidenten
Wahlleiter Gottfried Wiedel, Bad Pyrmont, würdigte die Verdienste des Ehrenpräsidenten, der immer für einen toleranten Umgang einstehe. Mit seiner Amtszeit als Kammerpräsident gehe eine Ära zu Ende, doch habe er für einen fließenden Übergang auf die nachfolgende Generation gesorgt und werde diese als Ehrenpräsident auch in Zukunft weiter begleiten. Geblers standespolitische Laufbahn begann 1964 mit seiner Wahl zum Bezirksapotheker Hannover-Stadt. Er war langjähriger Geschäftsführer der Apothekerkammer Niedersachsen und wurde später Kammerpräsident. Auf Bundesebene war er u. a. als Vorstandsmitglied der Bundesapothekerkammer und der ABDA, als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der ABDA und der Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker sowie als Vorsitzender der Kommission Deutscher ArzneimittelCodex engagiert.
Resümee nach 36 Jahren Standespolitik
Wie Gebler in seiner Rede vor der Kammerversammlung betonte, habe er in seinen Ämtern stets versucht, dem Berufsnachwuchs eine Perspektive zu bieten und an der Existenzsicherung der Apotheken zu arbeiten. Er beschrieb die Berufspolitik als ein "mühsames Geschäft, in dem die Erfolgserlebnisse nur dünn gesät sind". Dies erfordere Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit. Besonders wichtig sei, dabei den Humor nicht zu verlieren. Den derzeitigen gesellschaftlichen Wandel mit Wissensexplosion, Erosion der Normen und Auflösung hergebrachter Arbeitsstrukturen stellte er als große Herausforderung dar. Dabei sei alle gute Politik wie auch alle gute Berufspolitik "die Kunst, das Notwendige möglich zu machen".
Anforderungen an Standespolitiker
Eine wichtige Anforderung an einen Kammerpräsidenten sei, die Mitglieder zu solidarisieren. Er dürfe keine extremen Standpunkte vertreten, müsse aber auch das Ziel darstellen, für das er stehe. Dabei erfordere die Berufspolitik eine enorme Fähigkeit zu Kompromissen. Es gelte, die eigene Position immer wieder anhand von Einwänden anderer zu prüfen und wenn nötig zu korrigieren. Dabei dürfe er sich aber auch nicht manipulieren oder von kurzfristigen Trends leiten lassen. Wer Leistungen von Mitarbeitern erwarte, müsse diese Ernst nehmen. Sie sollten als handlungs-, urteils- und kritikfähig akzeptiert werden. Entsprechendes gelte für die Arbeit in den Ausschüssen der Kammer. Ein solches Amt mache viel Arbeit und erfordere Idealismus für die Sache.
Als Nachfolgerin von Dr. Herbert Gebler, der nicht mehr kandidierte, wurde Magdalene Linz zur neuen Kammerpräsidentin in Niedersachsen gewählt. Frau Linz war lange Zeit die Vorsitzende des Bundesverbands der Angestellten in Apotheken und leitet erst seit kurzem eine Apotheke in Hannover.
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