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Ein gesundes Baby trotz HIV

Weltweit infizieren sich jedes Jahr rund 600 000 Kinder mit dem HI-Virus. Zwei Drittel stecken sich bereits im Mutterleib an, ein Drittel über die Muttermilch. Mit einer Prophylaxe könnten die Infektionsraten deutlich gesenkt werden. Entsprechende Maßnahmen werden bislang allerdings nur in Europa und den USA umgesetzt.

Wie Glenda Grey, Johannesburg, auf der 13. Internationalen AIDS-Konferenz in Durban, Südafrika, berichtete, konnte in Europa und den USA die Übertragungsrate mittlerweile von rund 30 Prozent auf weniger als 8 Prozent gesenkt werden. Im südlichen Afrika, wo bis zu 30 Prozent der Mütter HIV-infiziert sind, liegt die Übertragungsrate jedoch bei etwa 40 Prozent. In Thailand konnte vor kurzem in einem Pilotprojekt gezeigt werden, dass eine orale fünfwöchige Prophylaxe mit Zidovudin ("Thai-Schema") und Ernährung der Kinder über Flaschennahrung zu einer Reduktion der Übertragungsrate auf 8 Prozent führt. Weitere erfolgversprechende Präventionsmöglichkeiten bieten Stavudin oder Didanosin (einzeln oder in Kombination) vier Wochen vor der Geburt für die Mutter und sechs Wochen postpartal für das Neugeborene, sowie Nevirapin während der Geburt und 24 bis 48 Stunden danach für Mutter und Kind. Ob und wie lange Mütter nach der Geburt stillen sollen, ist noch umstritten. Während sich in Thailand Flaschennahrung von Anfang an bewährt hat, fand sich in einer südafrikanischen Studie eine vergleichbare Übertragungsrate bei ausschließlichem Stillen, eine höhere Transmissionrate jedoch bei Kindern, die Flaschennahrung erhielten und zudem gestillt wurden. In den Industrieländern wird im Allgemeinen vom Stillen abgeraten. ral

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