Prisma

Akupunktur bei Cocainentzug wirksam

Erstmals haben Wissenschaftler von der Yale Universität in einer kontrollierten Studie den Effekt von Akupunktur bei der Behandlung Cocainsüchtiger untersucht - mit positivem Ergebnis.

82 Teilnehmer, alle sowohl heroin- als auch cocainabhängig, wurden in die Studie aufgenommen. Sie erhielten Methadon als Substitutionstherapie für ihre Heroinsucht, nahmen daneben aber weiterhin Cocain. Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt und über einen Zeitraum von acht Wochen fünfmal pro Woche mit unterschiedlichen Methoden behandelt:

Die erste Gruppe erhielt eine reguläre Ohrakupunktur. Bei der zweiten wurde ebenfalls akupunktiert, die Nadeln aber an vier Stellen des Ohrs eingestochen, von denen man annimmt, dass sie therapeutisch wirkungslos sind, und die dritte Gruppe wurde überhaupt nicht akupunktiert, sondern mit einem Entspannungsprogramm behandelt. Zusätzlich erhielten alle Studienteilnehmer individuelle und Gruppengespräche. Dreimal pro Woche wurde der Cocainkonsum anhand von Urinproben ermittelt.

Resultat: In der Akupunkturgruppe nahmen in der letzten Studienwoche 54,8% kein Cocain mehr ein. In der Gruppe, die "plazebo-akupunktiert" wurde, kamen 23,5% ohne Cocain aus, in der Entspannungsgruppe waren es nur 9,1%.

"Die Studie zeigt, dass Akupunktur eine wirksame Methode zur Bekämpfung der Cocainsucht darstellt", fasste Studienleiter Arthur Margolin die Ergebnisse zusammen. Er betonte darüber hinaus, dass in Anbetracht des verbreiteten Einsatzes von Akupunktur und der damit erzielten Erfolge, unbedingt kontrollierte klinische Studien gemacht werden sollten, um den Stellenwert dieser alternativen Therapieoption zu stärken. ral

Quelle: Archives of Internal Medicine 2000, Vol. 160, Nr. 15, S. 2305-2312

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