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Fortbildung
D. UhlVideopharm 2000 – Diabetes mellitus Typ
Das metabolische Syndrom
In engem Zusammenhang mit der Entstehung des Diabetes mellitus Typ II steht das metabolische Syndrom. Gemeint ist damit das gemeinsame Auftreten von Übergewicht, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Hyperinsulinämie beziehungsweise Hyperglykämie.
Wie dieser Zusammenhang im Einzelnen aussieht, wird im ersten Beitrag der Themenkassette erklärt. So zum Beispiel wie Übergewicht und Hyperinsulinämie zusammenhängen, wie es zu einer kombinierten Fettstoffwechselstörung kommt und welche Gefahren davon ausgehen.
Typ-II-Diabetiker sind häufig übergewichtig. Daher stehen Gewichtsreduktion und Diät zunächst im Vordergrund der therapeutischen Bemühungen. Wenn durch Diät keine ausreichende Senkung des Blutzuckers möglich ist, müssen medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden.
Die Therapie
Im zweiten Beitrag der Kassette werden die wichtigsten Medikamente vorgestellt. Dabei wird auf ihren Wirkungsmechanismus, ihr therapeutisches Potenzial und wichtige Nebenwirkungen eingegangen. So ist der Nutzen der intestinalen Alpha-Glucosidasehemmer Acarbose und Miglitol umstritten. Blähungen, die in engem Zusammenhang mit dem Wirkungsmechanismus stehen, sind ein nicht zu unterschätzendes Problem.
Das Biguanid Metformin erlebt in der Therapie des übergewichtigen Typ-II-Diabetikers zurzeit eine Renaissance. Es erleichtert die Aufnahme von Glucose in Fett- und Muskelzellen, allerdings nur in Anwesenheit von Insulin. Zu beachten sind Kontraindikationen wie Nierenschäden, Leberschädigungen oder Pankreatitis. Glucocorticoide, Saluretika, Schilddrüsenhormone und Sympathomimetika reduzieren die Wirkung von Metformin.
Mit Rosiglitazon (Avandia) ist jetzt auch bei uns ein Vertreter der Thiazolidindione im Handel. Thiazolidindione zählen zu einer neuen Substanzklasse, die die Insulinempfindlichkeit des Insulinrezeptors steigern. Daher werden sie auch als Insulinsensitizer bezeichnet. Die erhöhte Insulinempfindlichkeit führt unter anderem dazu, dass die Lipolyse gedrosselt wird. Es gelangen weniger freie Fettsäuren ins Blut, sodass mit diesen Substanzen auch Lipidstoffwechselstörungen behoben werden sollen.
Der erste Vertreter, der auch als Glitazone bezeichneten Thiazolidindione, war Troglitazon. Hepatotoxische Nebenwirkungen verhinderten, dass Troglitazon bei uns auf den Markt kam. Rosiglitazon soll besser verträglich sein.
Lässt sich der Blutzucker mit nichtinsulinotropen Substanzen nicht ausreichend senken, muss auf Substanzen zurückgegriffen werden, die die Insulinproduktion fördern. Dazu stehen zurzeit Sulfonylharnstoffe und Repaglinid zur Verfügung.
Jährlich werden etwa 10% aller mit Tabletten behandelten Diabetiker insulinpflichtig. Experten kritisieren, dass mit der Insulinbehandlung des Typ-II-Diabetes häufig zu spät begonnen wird. Wie, wann und mit welchen Insulinen Typ-II-Diabetiker behandelt werden sollen, wird ausführlich erläutert.
Folgekrankheiten verhindern
Eng verknüpft mit einem Diabetes mellitus ist die Gefahr von Folgeschäden. Diabetische Nephropathie, diabetische Retinopathie, diabetische Polyneuropathie, Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Lebensqualität und die Lebenserwartung eines Diabetikers stark einschränken. Diabetiker müssen daher so behandelt werden, dass Folgeschäden soweit wie möglich verhindert werden. Wichtige Erkenntnisse hierzu hat eine große prospektive Studie, die United Kingdom Prospective Diabetes Study (UKPDS) geliefert. Sie gibt Antworten beispielsweise auf die Frage zum Nutzen eines intensivierten Therapieregimes zur Blutzuckereinstellung und zum Nutzen einer konsequenten Blutdrucksenkung. Andere Studien haben deutlich gemacht, dass LDL-Cholesterin unter 135 mg/dl gesenkt werden sollte.
Das Fazit dieses Beitrags: Folgeschäden wirksam verhindern bedeutet, dass ein Diabetiker unter Umständen mit einem ganzen Cocktail von Medikamenten behandelt werden muss. Nebenwirkungsprofile und Interaktionen sind zu bedenken, Complianceprobleme müssen gelöst werden. Dabei und bei der engmaschigen Überwachung können Apotheker wichtige Aufgaben übernehmen.
Diabetikerschulung
Schulung ist ein "Muss" für jeden Diabetiker. Über Inhalte der Diabetikerschulung informiert der letzte Teil der Schwerpunktkassette. Was muss der Diabetiker zur Ernährung wissen? Wie kann er lernen, seine Ernährung der Erkrankung so anzupassen, dass zusammen mit der Therapie eine normnahe Stoffwechseleinstellung erreicht wird? Dazu muss er wissen, was in welchen Lebensmitteln enthalten ist, muss den Umgang mit Austauschtabellen lernen, muss lernen, die richtigen Sachen einzukaufen, sich seinen Speiseplan entsprechend zusammenzustellen und sein Essen richtig zuzubereiten.
Weitere wichtige Bestandteile einer Diabetikerschulung sind das Erlernen der Blutzucker- und Urinzuckerselbstkontrolle, der Umgang mit Insulinspritzen und Pens und die Fußpflege.
Auch das Erklären der wichtigsten Hypo- und Hyperglykämiezeichen ist ein zentraler Bestandteil jeder Schulung. Die Angehörigen müssen ebenfalls aufgeklärt werden und über Notfallmaßnahmen unterrichtet werden.
Bezugshinweis
Videopharm, das bewährte Videofortbildungsmagazin für Apothekerinnen und Apotheker, kann über den Deutschen Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart bezogen werden. Der Einzelpreis beträgt 160,00 DM pro Kassette, das Videopharm-Abonnement, bestehend aus 4 Kassetten, kostet pro Jahr 580,00 DM. Sofort-Bestellung: Telefon (07 11) 25 82-3 42 Telefax (07 11) 25 82-2 90 Bestellservice (01 30) 29 90 (Ferngespräche zum Nulltarif mit Bandaufzeichnung) E-Mail: Service@Deutscher-Apotheker-Verlag.de Internet: http://www.Deutscher-Apotheker-Verlag.de http://www.DAV-Buchhandlung.de
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