Prisma

Schützen B-Vitamine vor Alzheimer?

Die Ergebnisse mehrerer Studien geben Anlass zur Vermutung, dass niedrige Konzentrationen an B-Vitaminen, vor allem Folsäure, in Zusammenhang mit einer Verminderung kognitiver Leistungen stehen.

In einer Langzeitstudie sollte die Rolle des Folsäurespiegels im Serum auf einen möglichen Zusammenhang mit neurodegenerativen Prozessen im Gehirn untersucht werden. Derartige neurodegenerative Prozesse, wie sie z. B. bei Morbus Alzheimer beobachtet werden, lassen sich an einer Atrophie des Großhirns erkennen. Sie korrelieren mit der Schwere der Symptomatik.

An der im Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie nahmen 30 Nonnen eines Konvents teil. Ihr Blut wurde auf eine Reihe von Variablen untersucht, die mit der Ernährung in Zusammenhang stehen, unter anderem der Folsäure- und der Homocysteinspiegel. Post mortem wurde jeweils eine Autopsie durchgeführt, bei der nach verschiedenen Indikatoren für eine Alzheimer-Krankheit gesucht wurde, unter anderem das Ausmaß der Atrophie von Frontal-, Temporal- und Parietallappen des Großhirns. Bei 15 der Nonnen lagen derartige Indikatoren vor.

Es fand sich eine signifikante Korrelation zwischen dem gemessenen Folsäurespiegel und dem Ausmaß der Großhirnatrophie: Von den 15 Nonnen, bei denen eindeutige Zeichen für eine Alzheimer-Krankheit gefunden wurden, hatten zwei Drittel einen deutlich zu niedrigen Folsäurespiegel gehabt. Die Autoren gehen auf Grund dieses Ergebnisses davon aus, dass ein Mangel an B-Vitaminen, insbesondere an Folsäure die Entstehung von Alzheimer begünstigt.

Quelle: Journal of Clinical Nutrition 2000, Vol. 71m, Nr. 4, S. 993-998

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