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- DAZ 38/2000
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Ernährung aktuell
Gemüse-Esser leben länger
Durch amerikanische Krebsstudien angeregt, begann der japanische Epidemiologe Takeshi Hirayama 1965 mit einer Studie, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und dem Auftreten bestimmter Erkrankungen beleuchten sollte. Die Studie erfasste die Essgewohnheiten von 265 118 Japanern über einen Zeitraum von 17 Jahren und dokumentierte Krankheits- und Todesfälle.
Die Auswertung der Studie ergab eine Verringerung der Lebenserwartung von Rauchern um etwa fünf Jahre; bei Studienteilnehmern, die rauchten, regelmäßig Alkohol konsumierten und sich fleischreich und gemüsearm ernährten, lag die Lebenserwartung sogar ca. zehn Jahre unter dem Durchschnitt. Das Risiko einer Krebs- oder Herzerkrankung war in dieser Gruppe deutlich erhöht.
Die Lebenserwartung in der Gruppe der Studienteilnehmer, die bei gesunder Lebensweise täglich Gemüsesorten wie Karotten, Spinat, Paprika, Brokkoli oder Lauch zu sich nahmen, war dagegen um zehn bis fünfzehn Jahre nach hinten verschoben und lag somit um 34% über dem Durchschnitt der Vergleichsgruppen. Die Sterblichkeit durch Krebs lag um 60% unter dem Durchschnitt, bei Herzerkrankungen um 54%.
Interessant erscheint, dass selbst bei der Gruppe der Raucher, Alkoholkonsumenten und Fleischesser der zusätzliche regelmäßige Gemüseverzehr zu einer Senkung der Sterblichkeit um 19%, der Krebs- oder Herzerkrankungen um 33% führte.
Der tägliche Verzehr von frischem Obst und Gemüse stellt somit eine sehr effektive Maßnahme zum Gesundheitsschutz dar und kann selbst die Risiken einer ansonsten eher ungesunden Lebensweise zwar nicht vollständig ausgleichen, aber doch in erstaunlicher Weise mildern. uk
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