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Orale Kontrazeptiva beeinflussen Cytochrom-P450-Isoenzym

Eine in der Fachzeitschrift "Journal of Clinical Pharmacology and Therapeutics" veröffentlichte schwedische Studie weist darauf hin, dass orale Kontrazeptiva einen starken Einfluss auf die Aktivität des Cytochrom-P450-Isoenzyms CYP2C19 besitzen.

Damit widerspricht die Studie früheren Untersuchungsergebnissen, bei denen jeweils nur eine schwache Beeinflussung von CYP2C19 unter Gabe von oralen Kontrazeptiva beobachtet wurde.

CYP2C19 ist an der Metabolisierung verschiedener Stoffwechselprodukte beteiligt. Eine Änderung der Aktivität von CYP2C19 kann somit unter anderem zu einer Verminderung oder Verstärkung der Wirkung von Arzneimitteln führen. In der nun veröffentlichten Studie wurde der Einfluss von oralen Kontrazeptiva zunächst direkt auf die Aktivität von CYP2C19 und anschließend auf die Metabolisierung von Omeprazol und Mephenytoin untersucht.

Ergebnis: Die Aktivität von CYP2C19 war bei Frauen, die orale Kontrazeptiva einnahmen, deutlich reduziert gegenüber Frauen, die nicht auf diese Weise verhüteten. Der Anteil von unverstoffwechseltem Omeprazol und Mephenytoin im Urin war bei den Frauen unter oralen Kontrazeptiva mehr als doppelt so hoch.

Studienleiter Dr. Kari Laine zu den Ergebnissen: "Der Effekt von oralen Kontrazeptiva auf die Pharmakokinetik von Arzneimitteln wurde in keiner der früheren Studien so deutlich nachgewiesen." Noch können allerdings keine Aussagen darüber gemacht werden, wie die Kontrazeptiva CYP2C19 angreifen. Dies muss nun in weiteren Untersuchungen geprüft werden. ral

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