Arzneimittel und Therapie

Lichtschutzfilter: Kombinierte UVB-/UVA-Filter für sicheren Sonnenschutz

Dermatologen beobachten bei ihren Patienten immer häufiger Fälle sonnenlichtgeschädigter Haut, obwohl regelmäßig vor den Gefahren übermäßiger ultravioletter Strahlung gewarnt wird. Experten versuchen verstärkt auf die nachteilige Wirkung der UVA-Strahlung auf die menschliche Haut aufmerksam zu machen. Diese Warnungen wurden lange missachtet, obwohl die UVA-Strahlung 95 Prozent der ultravioletten Strahlung ausmacht, die die Haut erreicht.

Gleichzeitig darf das Risiko der UVB-Strahlen nicht aus den Augen verloren werden. Gegen diese sind bereits heute bei richtiger Anwendung die in den Sonnenschutzmitteln enthaltenen UVB-Filter sicher wirksam. Deshalb sollte dem kombinierten UVA-UVB-Schutz verstärkt Beachtung geschenkt werden. Es wird häufig übersehen, dass UVA-Strahlen ungetöntes Fensterglas bis zu 85 Prozent durchdringen.

Nur wenig UVA-Filter

Bisher gab es jedoch nur wenig UVA-Filter, während UVB-Filter schon lange zuverlässig und gut hautverträglich den ganzen Tag über wirken. Lichtschutzfilter sollten jedoch sowohl im kurzwelligen UVB- als auch im langwelligen UVA-Bereich wirksam sein, auch in Verbindung mit Wärme, Licht und Sonne. Einzig die Sonnenschutzprodukte, die Filtersysteme wie Parsol 1789 in Kombination mit UVB-Filtern verwenden, absorbieren UVA- und UVB-Strahlung. Neben dem Lichtschutzfaktor sind weitere Eigenschaften des Sonnenschutzproduktes wichtig, wie Wasserfestigkeit, Feuchtigkeitsspendung und Antifaltenwirkung.

Freie Radikale schädigen die Haut

UVA-Strahlen dringen in die Haut bis zur Basalzellschicht ein. Dort werden die neuen Oberhautzellen gebildet. Die Strahlen greifen die Zellmembran an, es bilden sich freie Radikale, die die elastischen und kollagenen Fasern schädigen können. Es kommt zu einer vorzeitigen Hautalterung und Faltenbildung ("Photoaging"), häufig zu Sonnenflecken und schuppigen Hautveränderungen (Keratosen), unter Umständen zu Hautkrebs. An dieser Krebsform erkranken in Deutschland jährlich mehr als 100000 Menschen, wie die Deutsche Dermatologische Gesellschaft schätzt. Zu den Lichtschäden gehören auch die "Sonnenallergie" (z. B. Mallorca-Akne), Nesselsucht, Schädigung der DNA in der Zelle, des Zellerbguts sowie als Stoffwechselerkrankung die Porphyrie.

UVA-Strahlen bräunen sofort

UVA-Strahlen bewirken eine sofortige Bräune. Melaninvorstufen dunkeln innerhalb von zehn Minuten, mit maximaler Bräunung nach zirka einer Stunde nach. Die Forscher konzentrierten sich lange auf den Einfluss der UVB-Strahlen und den durch sie hervorgerufenen Sonnenbrand. Langfristig wirken UVA-Strahlen jedoch nachhaltiger. Leider gibt es für die beginnende negative Wirkung von UVA-Strahlung auf die Haut kein Warnsignal (wie den Sonnenbrand als Folge der UVB-Strahlung). Dabei bleibt die UVA-Strahlung über das Jahr relativ konstant, die UVB-Strahlung jedoch schwankt deutlich.

Fünf Prozent der ultravioletten Strahlung, die auf unsere Haut gelangt, besteht aus kurzwelligen UVB-Strahlen, die nicht sehr tief in die Haut eindringen. Sie führen zur Bildung von neuem Melanin, das erst nach zwei bis vier Tagen an der Hautoberfläche sichtbar ist und 70 Prozent der UVB-Strahlen absorbiert. Wird die Bestrahlungszeit jedoch überschritten, kommt es zum Sonnenbrand. Durch einen natürlichen Mechanismus werden geschädigte Zellen abgestoßen, die Haut "repariert". Bei zu vielen oder zu häufigen Sonnenbränden funktioniert der Mechanismus allerdings nicht mehr, und es kann Hautkrebs entstehen.

Richtiges Sonnenschutzmittel

Zum richtigen Schutz der Haut gehört die Wahl des richtigen Sonnenschutzmittels und das richtige Eincremen. Oft wird zu wenig Sonnencreme oder -milch genommen. Cremt man sich nach einigen Stunden nochmals ein, verlängert das nicht die Zeit, die man in der Sonne bleiben darf, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Es trägt aber zum gleichmäßigen Erhalt des "Schutzfilmes" bei. Ein Schutzprodukt bildet eine Art Netz auf der Haut. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto dichter das Netz. Der Faktor bestimmt, wie viel UV-Strahlen die Haut erreichen, sonst würde keine Melaninsynthese stattfinden. Es lässt sich nicht vermeiden, dass durch Schwitzen, Wasser, Resorption und Abrieb ein Teil des aufgetragenen Sonnenschutzproduktes abgetragen wird. Deshalb ist die wiederholte Anwendung des Schutzproduktes an einem Tag außerordentlich wichtig. Nur so kann der Schutz voll erhalten bleiben. Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenbrille bilden einen zusätzlichen Schutz. Chemische Filter wirken etwa eine halbe Stunde nach dem Auftragen. Das bedeutet, dass sie rechtzeitig vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden müssen, um sicher vor einem Sonnenbrand zu schützen.

Lichtschutzfaktor

Der UVB-Faktor sagt etwas darüber aus, wie viel mal länger man in der Sonne bleiben darf als unbehandelt. Die mit Sonnenschutzmittel behandelte Haut zeigt nach 120 Minuten eine Rötung, die ungeschützte nach 12 Minuten. Der Quotient daraus ergibt den Schutzfaktor 10 (120 min : 12 min = 10). Der UVA-Faktor gibt die Intensität der Strahlung an: Bei UVA-Faktor 10 bekommt die Haut zehnmal weniger UVA-Energie. Zur Bestimmung des UVA-Faktors ist die PPD-Methode (persistant pigment darkening) am realitätsnahsten. Die Haut wird mit UVA-Licht bestrahlt, nach zwei Stunden mit einem Farbmesser die Farbintensität der Haut gemessen, zuerst die der ungeschützten, dann die der mit Sonnenschutzmittel behandelten Haut. Dort kann man feststellen, wie viel weniger UVA-Energie in die geschützte Haut eingedrungen ist.

Richtiger Lichtschutz für Kinder

Für den richtigen Hautschutz von Anfang an muss beachtet werden, dass Kinder einen geringeren Eigenschutz haben. Ihre Haut bildet weniger Melanin, die Lichtschwiele (Verdickung der Hornschicht) ist kaum entwickelt, die Talgdrüsen produzieren weniger Talg. Die Haut eines 18-jährigen Jugendlichen hat jedoch bereits 50 bis 80 Prozent der UV-Dosis seines gesamten Lebens aufgenommen. Je mehr Sonnenbrände ein Fünfzehnjähriger erlitten hat, desto höher ist das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter. Zahlreiche Sonnenbrände in der Kindheit können sogar die Immunabwehr schwächen. Sonnenschutzprodukte für Kinder sollten deshalb besonders verträglich und sicher, wasserbeständig, reichhaltig und cremig sein sowie einen Schutzfaktor von 25 und höher bieten.

Quelle: Pressekonferenz der Hoffmann-La Roche AG am 16. November 1999, München.

Dermatologen beobachten bei ihren Patienten immer häufiger Fälle von sonnenlichtgeschädigter Haut, obwohl regelmäßig vor den Gefahren übermäßiger ultravioletter Strahlung gewarnt wird. Die UVA-Strahlung macht 95 Prozent der ultravioletten Strahlung aus, die die Haut erreicht. Deshalb sollte dem kombinierten Schutz vor UVA-und UVB-Strahlung vermehrt Beachtung geschenkt werden.

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