Prisma

Trichomonaden-Infektion per Tampon diagnostiziert

Wissenschaftler vom Africa Centre for Population Studies haben eine nichtinvasive Testmethode entwickelt, mit deren Hilfe sich Trichomonaden-Infektionen feststellen lassen.

Infektionen mit dem Erreger Trichomonas urogenitalis äußern sich bei Frauen durch vaginalen Ausfluss und quälenden Juckreiz. Das Problem der Geschlechtskrankheit ist vor allem in Entwicklungsländern wie Afrika verbreitet. Mit Hinblick auf diese Länder wurde auch die neue Testmethode entwickelt.

Der Test, der auf der Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy in Toronto, Canada, vorgestellt wurde, kann problemlos und jederzeit zuhause durchgeführt werden. Es handelt sich dabei um einen Tampon, der von einer Frau mit Verdacht auf Trichomonaden-Infektion selbst eingeführt und bereits nach 15 Minuten wieder entfernt werden kann. Anschließend wird der Tampon per Post ins Labor geschickt, wo man ihn auf das Vorhandensein von Trichomonaden-DNA überprüft. Der Test arbeitet dabei sehr empfindlich. Bereits zehn Trichomonaden reichen aus, um einen positiven Befund zu liefern.

Entwickelt wurde der Test vor allem für bevölkerungsarme Gegenden mit niedriger Arztdichte. Abgesehen von der Möglichkeit, ihn daheim durchzuführen, bietet er den Vorteil, dass die betroffenen Patientinnen keine vaginale Untersuchung über sich ergehen lassen müssen - für viele afrikanische Frauen nach wie vor ein großes Problem. ral

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