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Arzneimittel und Therapie
Allergisches Asthma: Omalizumab senkt Rate der Exazerbationen
Diese Ergebnisse aus drei multizentrischen Phase-III-Studien lassen den Schluss zu, dass von Omalizumab nicht nur Patienten mit leichtem bis moderatem, sondern auch mit schwerem Asthma profitieren. Die Zahlen von 1,5 Millionen Asthma-Notfallbehandlungen und 1 Million Klinikeinweisungen pro Jahr stehen in vielen Fällen im Zusammenhang mit ungenügender Asthmatherapie. Die Behand-lung mit Omalizumab könnte zukünftig vielleicht ein wenig zur Senkung dieser Zahlen beitragen.
Prüfung auf Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit
An den Erwachsenenstudien nahmen Patienten zwischen 13 und 75 Jahren teil. In die Kinderstudie waren Kinder zwischen 6 und 12 Jahren eingeschlossen. Die Patienten hatten ein allergisches Asthma, das - im Falle der erwachsenen Patienten - im Durchschnitt schon über 20 Jahre bestand. Die Studien dienten zur Evaluierung von Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Omalizumab, aber auch zur Prüfung auf Asthma-Exazerbationen. Das Design der Studien war identisch, alle Patienten benötigten inhalative Corticosteroide. Als Endpunkte wurden schwere Exazerbationen definiert, die entweder an einer Klinikeinweisung, an dem Besuch des Notarztes oder an dem mindestens auf das Doppelte gestiegenen Bedarf der Corticosteroiddosis beurteilt wurden.
Nach einer vierwöchigen Baselinephase wurde Omalizumab über 16 Wochen entweder in einer Dosierung von 150 bis 300 mg alle 4 Wochen oder 450 bis 750 mg alle 2 Wochen subkutan injiziert. Die Dosis der inhalativen Corticosteroide wurde in dieser Phase stabilisiert. Anschließend erfolgte eine 12-wöchige Corticosteroid-Reduktionsphase, in der der Wirkstoff auf die niedrigste mögliche Dosierung titriert wurde. Dabei konnte festgestellt werden, dass unter Omalizumab insbesondere die schweren Asthmaanfälle zurückgingen und die Gabe von Corticoiden reduziert werden konnte.
Weniger Exazerbationen
In einer Asthmastudie mit 546 Patienten lag der Anteil der Patienten mit schweren Asthma-Exazerbationen in der Verumgruppe bei 12,8% und mehr als doppelt so hoch, nämlich 30,5%, in der Plazebogruppe nach der Add-on-Phase. Auch nach Corticosteroidreduzierung blieb die Überlegenheit von Omalizumab bestehen: Hier waren es in der Verumgruppe 15,7% der Patienten gegenüber 30% in der Plazebogruppe, bei denen es zu einer Exazerbation kam.
Insbesondere die Zahl der Exazerbationen, die zu einem Klinikaufenthalt führten, konnte durch die Therapie gesenkt werden. In der Gruppe, die mit Omalizumab behandelt wurde, musste nur ein Erwachsener stationär behandelt werden, wohingegen es in der Plazebogruppe neun Erwachsene und fünf Kinder waren. Auch die Patienten selbst bezeichneten die Wirkung von Omalizumab als "gut bis ausgezeichnet".
Mit Omalizumab ist es gelungen, ein Medikament zu entwickeln, das eine hohe Compliance aufweist, wobei ein Vorteil darin liegt, dass man mit einer Substanz sowohl die allergische Rhinitis als auch das allergische Asthma behandeln kann. Für die Zukunft erhofft man sich durch die Gabe von Omalizumab auch einen prophylaktischen Effekt und die Verhinderung eines Etagenwechsels. Dazu müssen jedoch noch weitere Studien durchgeführt werden.
Unter der Therapie mit dem monoklonalen Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (rhuMAb-E25, vorgesehener Handelsname Xolair) kann die Rate der Asthma-Exazerbationen selbst bei Patienten mit schwerem allergischem Asthma deutlich reduziert werden. Erwachsene und Kinder, deren Asthma aufgrund des Schweregrades nur ungenügend medikamentös kontrolliert werden kann, müssen unter der Therapie mit Omalizumab zudem seltener wegen ihrer Asthma-Exazerbationen stationär behandelt werden. Der neue Antikörper soll Mitte 2001 auf den Markt kommen.
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