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Arzneimittel und Therapie
Typ-II-Diabetes: Nateglinid in der Schweiz zugelassen
Nateglinid hat die Zulassung als Monotherapie sowie in Kombination mit Metformin (Glucophage) zur Behandlung von Patienten erhalten, die ihren überhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) mit Diät und sportlicher Betätigung allein nicht mehr kontrollieren können. Die europaweit erste Zulassung von Nateglinid basiert auf klinischen Daten von mehr als 4000 Patienten weltweit. Nateglinid wird in Form einer Tablette zwischen einer und 30 Minuten vor dem Essen eingenommen.
Frühe Phase der Insulinsekretion
Nateglinid hilft bei der Kontrolle der Glucosespiegel, indem es die beim Typ-II-Diabetes verloren gegangene frühe Phase der Insulinsekretion wieder herstellt. Damit zielt Nateglinid auf das Problem der so genannten Glucosespitzen - gefährliche, steile Anstiege der Blutzuckerkonzentration während der Mahlzeiten. Untersuchungen haben nachgewiesen, dass diese Glucosespitzen ein wichtiger Risikofaktor bei der kardiovaskulären Mortalität von Typ-II-Diabetikern sind.
Bessere Wirkung in Kombination
In klinischen Studien an Patienten, die überhöhte Blutzuckerspiegel nicht durch Diät und Sport zu kontrollieren vermochten, konnte Nateglinid als Monotherapie den Parameter HbA1c, eine Messgröße für die langfristige Glykämiekontrolle, wirksam absenken. Gleichzeitig gingen die Glucosespitzen während der Mahlzeiten deutlich zurück. In Kombination mit Metformin zeigte Nateglinid eine höhere Absenkung von HbA1c als beide Substanzen allein.
Geringes Hypoglykämierisiko
Nateglinid bietet ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil: Viele andere Antidiabetika wirken über den ganzen Tag hinweg mit gleicher Intensität und erhöhen damit das Risiko einer Hypoglykämie, eines möglicherweise lebensbedrohlich niedrigen Blutzukkerspiegels, wenn kein Insulin erforderlich ist. Dagegen nimmt die Aktivität von Nateglinid ab, sobald die überhöhten Glucosespiegel in den Normbereich zurückkehren. Diese schnelle Anpassung hilft, Glucosespitzen bei den Mahlzeiten zu vermeiden, ohne jedoch die späte Phase der Insulinsekretion über das erforderliche Maß hinaus zu verlängern. Damit ist das Hypoglykämierisiko bei Nateglinid sehr gering, auch wenn der Patient einmal eine Mahlzeit ausgelassen hat.
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