Fortbildung

D. UhlVideopharm 2000 – sechs spannende Themen

Nach der Videopharm-Themenkassette Diabetes mellitus Typ II stellen wir Ihnen hier die Videopharm-Kassette 3/2000 vor. Dabei handelt es sich wieder um eine "normale" Videopharm-Kassette mit sechs spannenden Themen.

Mifepriston: Schwangerschaftsabbruch ohne chirurgischen Eingriff

Der Zulassung von Mifepriston (Mifegyne) ging eine lange Diskussion voraus. Professor Dr. Martin Link, Dresden, sieht in einem Schwangerschaftsabbruch mit Mifepriston medizinisch einen therapeutischen Fortschritt, der das Nebenwirkungsrisiko deutlich reduziert. Auch die Gefahr der bleibenden Unfruchtbarkeit soll bei dem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch deutlich geringer als beim chirurgischen Eingriff sein.

Mifepriston ist ein Norethisteronderivat, das durch reversible Bindung an den Progesteronrezeptor die Wirkung von Progesteron hemmen kann. Unter der Prüfbezeichnung RU 486 wurde es ursprünglich von Roussel-Uclaf zur Behandlung hormonabhängiger Tumoren entwickelt und könnte in Zukunft auch eine Rolle in der Therapie von Mamma- und Prostatakarzinomen spielen.

Celecoxib und Rofecoxib - Neue COX-2-Hemmer

Meloxicam war die erste Substanz, die mit dem Anspruch einer selektiven Hemmung der Cyclooxygenase 2 (COX 2) zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis zugelassen wurde. Neue COX-2-Hemmer sind Celecoxib und Rofecoxib (Vioxx).

Verbunden mit der selektiven Hemmung der COX 2 war und ist die Hoffnung auf eine nebenwirkungsärmere Rheumatherapie. Insbesondere die Gefahr von schweren Magen-Darm-Blutungen sollte geringer sein. Dafür könnten andere Nebenwirkungen auftreten. Nach Meinung von Prof. Dr. Dr. Gerd Geißlinger, Frankfurt/Main, könnten COX-2-Inhibitoren beispielsweise verstärkt zu renalen Nebenwirkungen führen, da neuere Untersuchungen gezeigt haben gezeigt, dass die COX 2 nicht ausschließlich induzierbar, sondern ähnlich wie die COX 1 in einigen Geweben auch konstitutiv exprimiert werden kann. Zu diesen Geweben gehören zum Beispiel das zentrale Nervensystem und auch die Nieren.

Cannabis als Arzneimittel

Der psychoaktive Wirkstoff Delta-9-Tetrahydrocannabinol (Delta-9-THC) von Cannabis sativa ist in den USA unter dem Handelsnamen Marinol für zwei Indikationen zugelassen:

  • zur Behandlung des im Zusammenhang mit Krebs oder AIDS auftretenden Gewichtsverlustes als Folge von Appetitlosigkeit und
  • zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Chemotherapie, wenn andere Medikamente erfolglos sind.

Bei uns zählt Dronabinol, so der internationale Freiname von Delta-9-THC, zu den verkehrs- und verschreibungsfähigen Betäubungsmitteln. Im Gegensatz zu den gesetzlichen Regelungen in den USA gibt es hier keine Indikationseinschränkungen. Ein Arzt kann im Rahmen der Therapiefreiheit Dronabinol immer dann verordnen, wenn er an die Möglichkeit eines Behandlungserfolgs glaubt. Dr. Robert Gorter, Berlin, sieht bei Parkinson, bei reaktiver Depression, bei Autismus und auch beim hyperkinetischen Syndrom Einsatzmöglichkeiten für Dronabinol, da die Substanz mit dem dopaminergen System interagiert.

Monoklonale Antikörper als Arzneimittel

Immer neue monoklonale Antikörper werden zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen zugelassen, so zum Beispiel Abciximab (ReoPro), ein Thrombozytenfunktionshemmer zur Stenosebehandlung nach PTCA, Rituximab (MabThera) bei Non-Hodgkin-Lymphomen, Basiliximab (Simulect) gegen Transplantatabstoßung.

Was sind monoklonale Antikörper, wie werden sie gewonnen, wie wirken sie? Prof. Dr. Diethard Baron, Weihenstephan, gibt in diesem Schwerpunktbeitrag einen Überblick über die Geschichte der monoklonalen Antikörper bis hin zu modernen Therapiestrategien, bei denen monoklonale Antikörper eine Rolle spielen:

  • Abciximab ist das Fab-Fragment eines chimären Antikörpers. Er bindet an Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptoren auf der Thrombozytenoberfläche und verhindert so die Thrombozytenaggregation. Abciximab wird vor allem zur Stenoseprophylaxe nach einer Ballondilatation eingesetzt.
  • Auch Rituximab ist ein chimärer Antikörper. Er wird in der Therapie der Non-Hodgkin-Lymphome eingesetzt. Rituximab richtet sich gegen das CD20-Oberflächenprotein, das sich auf den meisten entarteten B-Zellreihen findet. Rituximab bindet an CD20 und induziert so sowohl die antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität als auch die komplementabhängige Zytolyse.
  • Basiliximab und Daclizumab richten sich gegen die Alpha-Untereinheit des Interleukin-2-Rezeptors aktivierter T-Zellen und werden zur Verhinderung der Transplantatabstoßung eingesetzt.
  • Der TNF-alpha-Antikörper Infliximab ist zur Behandlung des Morbus Crohn und zur Behandlung der chronischen Polyarthritis geeignet.

Natürliche Familienplanung - Moderne Hilfsmittel

Ladycomp, Persona, Cyclotest 2 plus, Bioself plus, Your Time, Clearplan, Ovulationstest ratiopharm, das sind Vertreter einer Palette von Produkten, die die natürliche Familienplanung erleichtern sollen. Die Methoden der natürlichen Familienplanung basieren auf messbaren, zyklusabhängigen Veränderungen im Körper der Frau und auf der Tatsache, dass 5 Tage vor und einen Tag nach dem Eisprung Geschlechtsverkehr zu einer Schwangerschaft führen kann. Wie arbeiten die modernen Hilfsmittel zur natürlichen Familienplanung? Wie sind sie anzuwenden und vor allem, wie sicher sind sie? Damit beschäftigt sich einer der beiden Informations- und Beratungsbeiträge der Kassette 3/2000.

Hyperkinetisches Syndrom

Das zweite Informations- und Beratungsthema der Videopharm-Kassette 3/2000 informiert über das hyperkinetische Syndrom. Das hyperkinetische Syndrom wird heute der Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zugeordnet. Hierunter ist eine Störung bei Kindern und Jugendlichen zu verstehen, die unter anderem geprägt ist von Konzentrationsschwierigkeiten. Unruhe, Zappeln, Hektik und ständiger Redefluss können, müssen aber nicht vorhanden sein. Was ist die Ursache, haben Eltern versagt, oder handelt es sich um eine Krankheit? Welche Therapiemöglichkeiten gibt es, und was ist von speziellen Diät- und Ernährungsempfehlungen zu halten?

Die Ärztin und Buchautorin Dr. Petra Wenzel, Walsrode, sieht die Ursache des hyperkinetischen Syndroms in einer Transmitterstörung: "Beim hyperkinetischen Syndrom funktionieren bestimmte Gehirnareale im Bereich der Transmitter anders. Das bedeutet, dass Reize schlechter selektiert werden können und dass die Impulsivität schlecht gesteuert werden kann. Die Betroffenen haben ständig alle Antennen auf Empfang ..."

Videopharm, das bewährte Videofortbildungsmagazin für Apothekerinnen und Apotheker, kann über den Deutschen Apotheker Verlag, Postfach 10 10 61, 70009 Stuttgart bezogen werden.

Der Einzelpreis beträgt 160,00 DM pro Kassette, das Videopharm-Abonnement, bestehend aus 4 Kassetten, kostet pro Jahr 580,00 DM.

Sofort-Bestellung: Telefon (0711) 2582-342 Telefax (0711) 2582-290 Bestellservice (0800) 2990 000 (Ferngespräche zum Nulltarif mit Bandaufzeichnung) E-Mail: Service@Deutscher-Apotheker-Verlag.de Internet: www.Deutscher-Apotheker-Verlag.de www.DAV-Buchhandlung.de

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