Prisma

Sind Raucher künftig medikamentös geschützt?

In den USA werden derzeit Freiwillige für die Erprobung eines neuen Arzneistoffs gesucht. Die Testsubstanz soll bei starken Rauchern das Lungenkrebsrisiko mindern können.

Raucher nehmen mit dem blauen Dunst nicht nur Nicotin zu sich, sondern auch eine Reihe chemischer Verbindungen, die nach Metabolisierung im Organismus krebsfördernd wirken. Diese Tatsache ist nicht neu, sondern jedem Raucher hinlänglich bekannt. Als Anlass für "den Ausstieg" aus dem Zigarettenkonsum dient der drohende Krebstod allerdings nur den wenigsten. Die meisten rauchen trotz umfangreichem Wissen über die gesundheitlichen Folgen munter weiter - frei nach dem Motto "es wird schon die anderen treffen".

Für diese Unverbesserlichen haben Wissenschaftler vom Comprehensive Cancer Center der Northwestern University nun einen Wirkstoff entwickelt. Er soll die Menge an Zigarettenrauch-bedingten Kanzerogenen im Organismus vermindern und Raucher somit vor den Folgen ihrer Sucht schützen. Im Tierversuch hat sich die Substanz bereits als erfolgreich erwiesen. Nun soll sie in einer klinischen Studie erprobt werden. Derzeit werden in den USA freiwillige Probanden dafür gesucht. Teilnahmebedingungen: Interessenten müssen mindestens 18 Jahre alt und gesund sein. Desweiteren müssen sie derzeit mindestens 20 Zigaretten am Tag rauchen und auch in den vergangenen 10 Jahren zumindest zeitweise zu den Rauchern gezählt haben, und sie müssen mindestens einen fehlgeschlagenen Aufhörversuch in den letzten drei Jahren aufweisen können. ral

Anm.d.Red.: Ein löblicher Ansatz, die Lungenkrebsrate der Raucher mittels Arzneimitteln senken zu wollen. Eigentlich aber eher traurig, dass es nicht häufiger gelingt, Raucher zu Exrauchern zu machen. Es wäre besser, Forschung und Aufklärungskampagnen auf dieses Ziel zu konzentrieren, anstatt das Rauchen jetzt auch noch "sicher" zu gestalten.

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