Reizdarmsyndrom: Tegaserod wird gut vertragen

Die Daten, die von einer kürzlich durchgeführten doppelblinden, plazebokontrollierten Studie mit 799 Patienten stammen, zeigen, dass eine tägliche Gabe von 12 mg Tegaserod bereits vom zweiten Behandlungstag an eine statistisch signifikante Linderung der abdominellen Schmerzen bewirkt. Wie die Patienten berichteten, verringerten sich Blähungen unter Tegaserod innerhalb der ersten Woche signifikant. Die Darmfunktion, d.h. die Häufigkeit und Beschaffenheit der Stühle, besserte sich bereits am ersten Behandlungstag.

Verstopfung im Vordergrund

Bauchschmerzen, Blähungen und zu langsame oder unvollständige Darmbewegungen sind die Hauptsymptome des Subtyps, bei dem Verstopfung (engl. Constipation) im Vordergrund steht (C-IBS). Diese Patienten mit obstipationsdominiertem Reizdarmsyndrom werden oft der üblichen Behandlungen - z.B. mit Ballaststoffen oder krampflösenden Mitteln - überdrüssig, weil diese in der Regel kaum wirken. Aus Enttäuschung darüber brechen dann viele Patienten die Therapie ab, was die negativen sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Reizdarmsyndroms verschärft.

Angriff an Serotonin-Rezeptoren

Tegaserod gehört einer neuen Klasse von Substanzen an, die selektiv an den 5-HT4-Rezeptoren (5-HT= 5-Hydroxytryptamin = Serotonin) wirken, die im gesamten Gastrointestinaltrakt vorhanden sind. Diese Serotonin-Rezeptoren scheinen eine Schlüsselrolle bei der Schmerzwahrnehmung und der Darmmotorik zu spielen. Aufgrund seiner spezifischen Wirkung auf die 5-HT4-Rezeptoren kann Tegaserod die gestörte Darmfunktion verbessern und Bauchschmerzen, Blähungen und Verstopfung lindern. An diesen Symptomen leiden viele Patienten mit Reizdarmsyndrom.

Novartis hat von der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA eine Vorabzusage für die Vermarktung von Tegaserod erhalten und geht davon aus, dass das Medikament in der ersten Hälfte 2001 in den USA eingeführt werden kann.