Feuilleton

Weihnachtsgeschichte

Zwei Menschen unterwegs. Ringsum verschneite Landschaft. In der Ferne ein Dorf, ein kahler Baum. Und vom dunklen Himmel rieselt der Schnee herab. Eine Idylle? Nein! Wir sehen einen Menschen, dessen Blick ins Leere geht, während seine Begleiterin sich abgewandt hat und anscheinend keinen Schritt mehr weitergehen mag.

Die pure Verzweiflung spricht aus diesem Bild. Was nützt ein Weg, wenn er nicht zum Ziel führt? Wohin soll man sich wenden, wenn man das Ziel nicht kennt? Wen kann man um Rat fragen, wenn man ganz allein ist? Wieder eine verschneite Landschaft, aber heller. Es ist als ob der Himmel aufgeklart ist. Es leuchten nicht nur die schneebedeckten Hausdächer, es leuchtet auch am fernen Horizont.

Wieder sind Menschen unterwegs. Sie streben gemeinsam einem Ziel zu und wissen doch nicht genau, um was es sich eigentlich handelt. Sie sind voller Erwartung, malen sich in Gedanken etwas aus, erzählen es sich gegenseitig und sagen sich ihre Meinungen dazu.

Menschen im Elend - Menschen im Glück. Ist es möglich, dass hier ein direkter Zusammenhang besteht? cae

Kastentext: Literaturtipp

Gerhart Kegel: Kunst als Not-Wendigkeit - Leben und Werk des Holzschneiders und Malers Hellmuth Muntschick (1910-43). 228 Seiten, 12 Farbtafeln, 109 s/w Abb., 2 Karten. Eigenverlag Dr. Gerhart Kegel, Schöne Aussicht 14, 34329 Nieste, 1998. ISBN 3-00-003634-2, DM 79,-.

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