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Arzneimittel und Therapie
Eptifibatid-Studie: Risiko halbiert sich nach 30 Tagen
Die ESPRIT-Studie (Enhanced Suppression of Platelet Receptor GP IIb/IIIa using Integrilin Therapy) wurde als Multicenterstudie in den USA und Kanada durchgeführt. Sie untersuchte Wirksamkeit und Verträglichkeit von Eptifibatid (Integrilin®) bei Patienten mit nicht akuten perkutanen koronaren Interventionen (nonurgent PCI) und kliniküblichen, intrakoronaren Stents.
Die Patienten erhielten entweder Plazebo oder einen ersten Eptifibatid-Bolus mit 180 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht, dem sofort eine Infusion mit 2 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht/Minute folgte. Ein zweiter Eptifibatid-Bolus mit 180 Mikrogramm/Kilogramm Körpergewicht wurde zehn Minuten nach dem ersten Bolus appliziert. Diese Behandlung wurde 18 bis 24 Stunden fortgeführt. Primäre Endpunkte der Studie bildeten die kombinierte Inzidenz aus Tod, Myokardinfarkt, notfallmäßiger Re-Intervention und Einsatz von GP IIb/IIIa-Inhibitoren innerhalb 48 Stunden.
Eine Interimsanalyse nach 1758 von 2400 geplanten Patienten ergab nach 30 Tagen in der Eptifibatid-Gruppe eine fast 50%ige Reduktion der Inzidenz von Tod oder Myokardinfarkt verglichen mit der Plazebogruppe (p = 0,0011). Bereits 48 Stunden nach Beginn der Medikation konnte eine signifikante Verringerung von Todesfällen und Herzinfarkten beobachtet werden (p = 0,0017). Ein Vergleich zwischen den mit Eptifibatid behandelten Patienten und der Plazebogruppe ergab keinen Unterschied in der Häufigkeit von schweren Blutungsereignissen.
"Auf der Grundlage dieser dramatischen Verringerung von schweren koronaren Ereignissen hat der Studienausschuss einstimmig beschlosen, dass wir den Patienten aus der Plazebogruppe diese neuartige Therapie nicht vorenthalten dürfen", so Robert M. Califf, Direktor des Duke Clinical Research Institutes, des Koordinationszentrums der ESPRIT-Studie. Eptifibatid wird in den USA und Europa bei der Behandlung des akuten Koronarsyndroms eingesetzt.
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