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Heilfasten ist nichts gegen den Winterspeck

Weg mit dem Winterspeck, das wünschen sich jetzt wieder viele Übergewichtige. Das Heilfasten findet daher immer mehr Anhänger. Den ursprünglichen Gedanken, der dieser Sitte zugrunde liegt, haben jedoch nur wenige im Sinn, wie Ernährungsberaterin Anita Zilliken von der AOK zu bedenken gibt.

In verschiedenen Religionen bedeutet Fasten eine Disziplinierung des Geistes und den Verzicht auf Genüsse. Heutige Anhänger des Fastens meinen, durch Verzicht auf Nahrung Abfallstoffe aus dem Körper entfernen und Pfunde verlieren zu können. "Wissenschaftlich betrachtet gibt es den Vorgang des Abbaus von Stoffwechsel-Schlacken aber nicht", so Anita Zilliken. "Wenn der Körper gesund ist, bleiben keine Reststoffe des Stoffwechsels übrig."

Beim so genannten Heilfasten bekommt der Körper tagelang keine feste Nahrung, sondern nur Flüssigkeit wie Wasser, Tee oder Gemüsebrühe. "Für Kranke, Schwangere, Stillende, Kinder, ältere Menschen oder Herzpatienten eignet sich die Methode nicht", so die AOK-Expertin. Aber auch Gesunde dürfen nicht übertreiben: "Wer zehn Tage oder mehr auf feste Kost verzichtet, muss mit Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel und niedrigem Blutdruck rechnen."

Zum Abnehmen eignet sich Heilfasten keinesfalls, denn durch den Nahrungsentzug drosselt der Körper seinen Energieverbrauch. Erhält er wieder normale Mahlzeiten, steigt das Körpergewicht sprunghaft an (Jojo-Effekt). Besser als Fasten wäre für den Übergewichtigen, sich ein vernünftiges Ernährungskonzept anzueignen und sich entsprechend beraten zu lassen.

Quelle: IME-Pressedienst 2/2001

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