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Bundesregierung: Gegen Verbot von Psychopharmaka für Kinder
Bundesregierung: Leitlinien begrüßt
Die Bundesregierung setze stattdessen auf Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften und die Information von Ärzten, Eltern, Lehrern sowie Kindergartenpersonal. In den Leitlinien werde auch auf die schmale Erkenntnisbasis und die fehlenden Erfahrungen mit Psychopharmaka bei Kindern hinwiesen. Nach Angaben von Schröder wird das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) von Fachgesellschaften und Krankenkassen eine Analyse der Verordnungszahlen erbitten. Sollten sich daraus Hinweise auf verbreitete Fehlverordnungen ergeben, werde die Behörde gemeinsam mit Ärzten und Fachgesellschaften Maßnahmen erörtern.
Auf die Frage aus der CDU antwortete Schröder, die Verordnung von Psychopharmaka an Heranwachsende unter 12 Jahren sei bekannt. Es fehlten jedoch Daten über den Konsum dieser Medikamente innerhalb oder außerhalb zugelassener Indikationen bei dieser Altersgruppe. Auch dem BfArM lägen diese Informationen nicht vor.
Gabe an jedes achte Kind?
Die CDU-Parlamentarier hatten gefragt, ob der Bundesregierung bekannt sei, dass in Deutschland jedem achten Kind unter zwölf Jahren Psychopharmaka verordnet würden. Schröder wies darauf hin, dass nach Mitteilung aus Fachkreisen ähnliche Zahlen genannt würden, ohne dass deren Zustandekommen angegeben werde. Es sei allerdings eine Tatsache, dass in den USA 1997 fünf Millionen, zumeist Kindern im Schulalter, Psychopharmaka erhalten hätten. Aufgrund der Heterogenität dieser Präparategruppe (unter anderem Antidepressiva, Antipsychotika, Mittel gegen das hyperkinetische Syndrom, Schlaf- und Beruhigungsmittel) gebe es unerwünschte Wirkungen sehr unterschiedlicher Art.
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