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Süßes gegen Viruskrankheiten?

Kohlenhydrate liegen voll im Trend. Nicht nur werden sie von Ernährungswissenschaftlern als wertvolle Nahrungsinhaltsstoffe propagiert; zu Impfstoffen und Arzneimitteln verarbeitet, sollen zuckerähnliche Substanzen künftig auch eine Rolle bei der Bekämpfung von Viruskrankheiten spielen.

Kohlenhydrate führten in der Vergangenheit eher ein Schattendasein, was ihre Bedeutung als potenzielle Arzneimittel anging. Dank der heute zur Verfügung stehenden analytischen Methoden hat sich dies jedoch geändert. Kohlenhydratmodifikationen an Proteinen und Lipiden (Glykoproteine, Glykolipide) stellen nach Ansicht vieler Wissenschaftler den Schlüssel zur Bekämpfung verschiedenster Krankheiten dar, darunter Viruserkrankungen wie Hepatitis B und C oder Krebs. So haben beispielsweise Tierversuche gezeigt, dass Kohlenhydrate in der Lage sind, die Vermehrung von Hepatitis B- und C-Viren im Organismus zu stoppen. In weiteren Tierversuchen konnten sie zudem Entzündungsprozesse in Blutgefäßen hemmen. Als Bestandteil der Chemotherapie sollen Kohlenhydrate dazu beitragen, die Verbreitung von Metastasen im Körper zu hemmen. Wer sich intensiver mit dem Thema befassen will, kann dies nun im Internet tun: Eine Übersicht über derzeit laufende Untersuchungen mit Glyko-Verbindungen ist in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Science" erschienen. ral

Quelle: www.sciencemag.org, Science 2001, Vol. 291, Nr. 5521

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