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Nordrhein: Apothekenzahl sinkt
Nachdem im Dezember 2000 die monatsbezogen wenigsten Rezepte (mit Ausnahme des Ferienmonats Juli) ausgestellt worden seien, habe es im Januar einen Nachholbedarf gegeben, im Februar jedoch einen Einbruch bei den Arztbesuchen. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres habe die Rezeptzahl insgesamt um 5,7 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres gelegen. Da aber die Rezeptdurchschnitte zulegten, zugleich die Befreiungen zur Zuzahlung - mit entsprechenden Kosten für die Kassen - wuchsen, seien die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den ersten beiden Monaten um 2,5 Prozent gestiegen.
Zuwachs bei PKV
Im Jahr 2000 entfielen von den 6,7 Milliarden Mark Umsatz rund 69 Prozent auf die GKV, die übrigen auf die private Krankenversicherung, sonstige privat verordnete Arzneimittel, die Selbstmedikation sowie das Ergänzungssortiment. Verglichen mit dem Umsatz mit der GKV sei der Markt der Selbstmedikation doppelt so schnell, der Umsatz mit den privaten Krankenkassen mehr als dreimal so schnell gewachsen, hob Geschäftsführer Hüsgen hervor.
2562 Apotheken
Nach einem Betriebsergebnis von Null in 1999 habe die durchschnittliche Apotheke in 2000 ein Ergebnis von plus 0,6 Prozent erzielt. Nach Angaben von Hüsgen verringerte sich die Zahl der Offizinen in Nordrhein um 21 auf 2 562 Apotheken, die im Schnitt 3700 Einwohner versorgten. Die Gründe dafür lägen an den härteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, wozu Maßnahmen des Gesetzgebers zur Kostendämpfung, ein intensiver Wettbewerb zwischen den Apotheken sowie hohe Fixkosten der Apotheke zählten. Da umsatzschwache Apotheken weder zu verkaufen noch zu verpachten seien, müssten sie bei Erreichen der Altersgrenze des Inhabers geschlossen werden.
Neues Verordnungsverhalten
Die knapp 13.000 Kassenärzte in Nordrhein verordneten demnach in 2000 etwa 62 Millionen Rezepte zu Lasten der GKV, das ist ein Rückgang von 1,8 Millionen Verschreibungen oder drei Prozent. Aufgrund des zugleich steigenden Rezeptdurchschnitts (plus 6,6 Prozent) seien die Ausgaben für Arznei-, Verband- und Hilfsmittel um knapp fünf Prozent auf gut 4,27 Milliarden Mark gestiegen. Die Ärzte verordneten quantitativ weniger, aber qualitativ hochwertigere Arzneimittel, hieß es. Darüber hinaus habe die im Jahr 2000 ausgebliebene Grippewelle zu höheren Rezeptdurchschnittswerten beigetragen.
Sogenannte "Verdünnerverordnungen" - zum Beispiel preiswerte Erkältungsmittel - seien weiter zurückgegangen. Wie Hüsgen weiter sagte, ist ein weiterer Anstieg an Zuzahlungsbefreiungen zu verzeichnen. Unterdessen entfiele bei rund 55 Prozent der Rezepte der Selbstbehalt.
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