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Lutz Bäucker: Nie waren sie wertvoller als heute!
Glauben Sie nicht? Gehören Sie zu denen, die alle Hoffnung auf ein Comeback hinterm Tresen haben fahren lassen? Die verzweifelt einen "verständnisvollen Chef suchen"? Angst haben vorm Computer und all "dem neumodischen Zeugs"? Die glauben, zu alt, zu unwissend, zu teuer zu sein, kurz: die keine Chance mehr haben, jemals wieder in den Beruf zurück kehren zu können, nach Kinderpause oder sonstiger Auszeit?!
Oh, Ihr Ungläubigen und Verzweifelten, höret die frohe Botschaft: Wiedereinsteiger(innen) sind "in"! Jawohl - es ist "cool" unter Deutschlands Apo-Bossen, sich eine(n) Rückkehrer(in) in der eigenen Mannschaft zu leisten. Der/die abgeklärt und routiniert die Aufgeregtheiten der Kundschaft 2001 meistert. Der/die mit seiner/ihrer Lebenserfahrung dem eher etwas "reiferen" Chef durch sein/ihr höheres Lebensalter mehr Wohlbefinden unter all den anderen, jüngeren Belegschaftsmitgliedern beschert ("Mensch, Kollegin, Sie verstehen wenigstens, was ich meine...!"). Und der bzw. die aufgrund des eigenen Geburtsdatums auch näher dran sein könnte an der sich wandelnden Altersstruktur der Kunden. Kurz und gut: "Oldies but Goodies" - jaaa, das isses!
Glauben Sie immer noch nicht? Nur Hirngespinste eines Pharma-Schreiberlings? Nu mal halblang, liebe Comeback-Kandidaten: nee,nee, das sind harte Facts, veröffentlicht auf unserer Interpharm. Von höchst kompetenter Seite: fast 100 Prozent Wiedereingliederungsquote von Wiedereinsteigerinnen meldet Petra Seestädt vom Pfalztechnikum in Ludwigshafen. Die "Bewegung nimmt zu"! freut sich Silke Flathmann aus Niedersachsen. Und Kurt Grillenberger aus Isny frohlockt: es wird immer besser! Die drei müssen es wissen: sie haben sich dem Comeback der Pharma-"Outcasts" verschrieben, sie wollen alle Willigen zurückbringen auf den rechten Weg zum (Berufs-)Glück, veranstalten entsprechende Kurse und schreiben gerade an einem Buch für alle, denen zuhause die Decke auf den Kopf fällt, die die Nase voll haben von Kindergeschrei und müden Männern.
Also: nach langen Jahren der Hoffnungslosigkeit und tiefen Dunkelheit sehen wir nun gaaaaanz langsam Licht am Ende des Wiedereinsteiger-Tunnels. Ja: die Apo-Kammern in Nordrhein und Westfalen-Lippe (Herr Präsident, endlich folgen den schönen Worten auch gute Taten...!) bieten Info-Kurse fürs Comeback an, die Kammer Berlin verkündet: "Da die Nachfrage vorhanden ist, bieten wir ein Seminar für alle an, die wieder eine Tätigkeit in der Offizin aufnehmen wollen". Datum: ab 15. September.
Und in Hessen so wie Niedersachsen scheinen sie auch auf den Trichter gekommen zu sein und planen immerhin schon mal. Das ist wunderbar und lobenswert. Nur: immer noch zu wenig! In Bayern und Baden-Württemberg rührt sich nix bis wenig (Ausnahme: die Tutorenkurse - Motto: "Lernen vom Profi!").
Und ganz allgemein gilt: es gibt kaum Infos über das Thema "Wiedereinstieg in die Apotheke" - und das ist schade und könnte fatal werden. Denn einerseits wollen immer mehr Ex-Kollegen und Kolleginnen wieder mitmischen (trauen sich bloß nicht so recht) und andererseits wird's Apo-Personal knapp - da könnten die Ex-Profis gute Dienste leisten.
Also, liebe Funktionäre, Kammer-Hierarchen, Präsidenten und Beauftragte: Schluss mit der Trägheit, dem Desinteresse, bietet mehr für alle, die uns unterstützen möchten, z. B. am "Tag der Apotheke"! Und Sie, liebe Möchtegern-Rückkehrer, nehmen Sie ne Dreimark-Briefmarke und ordern Sie noch heute das "Wiedereinsteiger-Rundrumsorglos-Info-Paket" von Petra Seestädt, Pfalztechnikum, Bürgermeister-Grünzweig-Str. 65, 67059 Ludwigshafen. Oder klicken Sie sich ins Internet www.pfalztechnikum.de - Sie werden es nicht bereuen.
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