Thüringer Apothekertag

M. SteinZwischen Tradition und Aufbruch (Bericht vom

Mit Stolz blicken die thüringer Apotheker auf die 75-jährige Geschichte ihres Kammergesetzes. Etwa 300 Apothekerinnen und Apotheker trafen sich am 31. März und 1. April 2001 in der Kaiserstadt Erfurt zum 6. Thüringer Apothekertag, den Kammer und Verband gemeinsam organisiert hatten. Die Referenten würdigten nicht nur die Geschichte der Kammergesetzgebung in Thüringen, sondern befassten sich auch mit der Zukunft des Apothekerberufs. Die thüringer Apotheker begrüßen das Internet als modernes Informations- und Kommunikationsmedium, lehnen jedoch den E-Commerce via Internet entschieden ab, weil dadurch der freie Heilberuf des Apothekers in Frage gestellt werde. Als Beweis dafür, dass die Apotheker in Thüringen keine "Internetmuffel" seien, wurde zeitgleich mit dem Apothekertag die neue Homepage von Kammer und Verband freigeschaltet (www.thueringer-apotheken.de).

Apotheke statt Amerika

Dr. Helmut Wittig, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes, rechnete mit der früheren Gesundheitsministerin Fischer ab. Eine Woche Aufenthalt in Amerika hätten ihr offenbar gereicht, um das deutsche Gesundheitswesen grundsätzlich zu ändern. Sie hätte lieber einen einzigen Tag in einer deutschen Arztpraxis oder in einer deutschen Apotheke verbringen sollen, um die Probleme zu erkennen. "Inzwischen ist es üblich geworden, mit nicht belegten Fakten, mit falschen Zahlen und mit manipulierten internationalen Vergleichen unser deutsches Gesundheitssystem schlecht zu reden", beklagte Wittig.

Aktiver Verbraucherschutz

Der Versandhandel werde mancherorts gefordert, angeblich um die Kosten der Distribution zu senken, und im E-Commerce werde das Heil der künftigen Arzneimittelversorgung propagiert, sagte Wittig. Schon jetzt sei die kriminelle Energie beim Arzneimittelhandel im Internet erkennbar. "Wir sind keine Internetmuffel, aber wir setzen bei allen Entwicklungen auf die Sicherheit in der Arzneimittelversorgung und auf Qualität." Damit biete man der Gesellschaft aktiven Verbraucherschutz, von dem heute so viel die Rede sei. Der Patient, so Wittig, werde auf eine Beratung durch eine Krankenkasse vor Ort genauso wenig verzichten wollen wie auf eine Beratung durch seine Apotheke vor Ort.

Traurig stimmte den Verbandsvorsitzenden, dass "eine Apothekerin aus dem AOK-Bundesverband massiv eine virtuelle Apotheke vertritt". Vielleicht fehle der Kollegin die tägliche Apothekenpraxis. Sonst würde sie wissen, dass Apotheker nicht nur Arzneimittel abgäben, sondern auch viele Probleme rund um das Arzneimittel für den Patienten lösten. "Apotheken sind nicht nur Versorgungseinrichtungen, sondern auch ortsnahe Arbeitsplätze, besonders für Frauen", sagte Wittig. Apotheker erfüllten eine soziale Aufgabe, Versandhändler seien hingegen vor allem den Aktionären verpflichtet.

Reformen sind notwendig

Der Minister für Soziales, Familie und Gesundheit des Freistaates Thüringen, Dr. Frank Michael Pietzsch, wies auf das geringere Einkommen und die stärkere Verschuldung in den neuen Bundesländern hin. Man müsse aufpassen, dass die Kassen nicht gegen die Leistungserbringer und die Patienten nicht gegen die Kassen und die Leistungserbringer ausgespielt würden. Es gehe darum, das Gesundheitswesen in Deutschland zu erhalten, von dem zurecht gesagt werde, es sei eines der besten der Welt.

"Wir brauchen Reformen", sagte Minister Pietzsch, "weil unser Gesundheitswesen kaum noch zu bezahlen ist". Er hoffe, mit der neuen Bundesgesundheitsministerin zu konstruktiven Gesprächen zusammenzukommen. Die Gesundheitsreform 2000 habe nur dazu geführt, dass die finanzielle Situation der Leistungserbringer erschwert worden sei.

Lösungen anbieten

Das Ziel jeglicher Veränderungen im Gesundheitswesen müsse der Patient mit seinen Sorgen, Nöten und Ängsten sein, bekräftigte Pietzsch. "Weil der Patient nicht in der Lage ist, zu beurteilen, welches Arzneimittel für ihn geeignet ist, bedarf er der Beratung durch den Arzt und den Apotheker." Bei der Werbung für gesundheitsfördernde Mittel und bei Arzneimittel heiße es: "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker". Da stehe nicht: "Klicken Sie mal im Internet".

Pietzsch begrüßte, dass das durch die Kammerversammlung verabschiedete Thesenpapier "Thüringer Apotheken nach dem Jahr 2000" festgelegt habe, die pharmazeutische Betreuung sei zu einem Schwerpunkt apothekerlicher Tätigkeit zu entwickeln. Kein anderes Versorgungssystem biete eine bessere Kontrolle zum Schutz der Verbraucher als der Vertriebsweg über die Apotheke. Wie Pietzsch ausführte, muss der Gesundheitsmarkt Internet die Domäne des qualifizierten Fachpersonals sein. "Nehmen Sie als Apotheker die Herausforderung an und bringen Sie sich mit praktisch verwertbaren Lösungen ein", appellierte der Minister an die Teilnehmer des Apothekertages.

Versandhandel ist Anfang vom Ende

Johannes M. Metzger, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer und Präsident der Bundesapothekerkammer, sagte in seinem Grußwort, man müsse die nationale Zulassungspflicht für Arzneimittel vergessen, wenn man den Arzneimittelhandel über das Internet aus dem Ausland zulasse. "Die Bundesregierung könnte ihre Arbeit an einer Positivliste einstellen und die Tierarzneimittelhändler bräuchten sich nicht mehr so unwürdig auf Autobahnplätzen verstecken".

Der Versandhandel, erklärte Metzger, führe zur Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbots. So habe es in den Niederlanden von der Einführung des Versandhandels zum Fremd- und Mehrbesitz keine zwei Jahre gedauert. Die Individualapotheke mit der individuellen Verantwortung des Apothekenleiters würde rasch verschwinden und die Pflicht zu Nacht- und Sonntagsdienst ließe sich kaum noch erzwingen, prophezeite Metzger.

Arzneimittel ist keine Ware

Auch die Beratungsqualität würde rasch verloren gehen. "Wir Apotheker haben starke Argumente gegen diese zerstörerischen Bewegungen", sagte Metzger. Das Arzneimittel sei keine Ware, sondern stelle eine medizinische Problemlösung dar, die besondere Behandlung bedürfe. Angesichts der BSE-Problematik und der illegalen Verschiebung von Tierarzneimitteln wäre es politischer Selbstmord, mit der Zulassung eines Arzneimittelversandhandels unsere erfolgreichen Sicherheitssysteme abzuschaffen, betonte Metzger.

Strukturwandel mitgestalten

Hartmut Naumann, Vorstandsvorsitzender der AOK Thüringen, meinte, die Bundesregierung habe sich auf die Fahnen geschrieben, den Aufbruch in die Informationsgesellschaft aktiv zu gestalten. Internet für alle sei ein zentrales Ziel der Bundesregierung. "Weder die Apotheken noch die Krankenkassen können da außen vor bleiben", sagte Naumann. Jeder Beteiligte müsse liebgewonnene Gewohnheiten in Frage stellen. Die Chance liege darin, den Strukturwandel mitzugestalten. Die Strukturen der Krankenversicherung werden sich verändern, sagte Naumann.

Treibende Kraft sei die europäische Gemeinschaft mit ihren unterschiedlichen Sozialsystemen. Angesichts der EU-Forderungen nach mehr Effizienz im Gesundheitswesen sei es wichtig, Wirtschaftlichkeitsreserven aufzuspüren. "Das Internet wird die Apotheke vor Ort nicht verdrängen", meinte Naumann. Aber es würden sich Veränderungen im Vergleich mit dem heutigen Zustand ergeben.

Pharmazie in Jena

Prof. Dr. Herbert Oelschläger sagte, 2002 werde der Baubeginn des neuen pharmazeutischen Instituts in Jena sein, 2004 werde man einziehen. "Wir werden dann das modernste pharmazeutische Institut in Thüringen haben." Es sei geplant, neben den herkömmlichen Professuren Lehrstühle für Klinische Pharmazie, Industrielle Pharmazie, Biopharmazie, pharmazeutische Biotechnologie und pharmazeutische Verfahrenstechnologie einzurichten. Das Ziel in Jena sei, so Oelschläger, ein europäisches Zentrum für eine modernere Lehre im Fach Pharmazie und eine erfolgreiche pharmazeutische Forschung zu schaffen. Oelschläger dankte vor allem Ministerpräsident Dr. Bernhard Vogel. Dieser habe den Wiederaufbau der Pharmazie in Jena zu seinem persönlichen Anliegen gemacht.

Festvortrag von Dr. Johannes Pieck: 75 Jahre Kammergesetzgebung in Thüringen

"Am 30. Mai 2001 jährt sich zum fünfundsiebzigsten Mal der Tag, an dem das Apothekerkammergesetz vom damaligen thüringischen Staatsministerium ausgefertigt worden ist", sagte Dr. Johannes Pieck. Die seither verflossene Zeitspanne bis zum Thüringer Heilberufegesetz vom Januar 1992 repräsentiere keine Kontinuität, sondern eine Phase staatlicher und gesellschaftlicher Umbrüche in Deutschland.

Wie Pieck ausführte, war das Apothekerkammergesetz vom 30. April 1926 die staatlich anerkannte Berufsvertretung der Apotheker in thüringischen Apotheken. Es war keine Interessensvertretung für Apotheker in Industrie, Verwaltung und Wissenschaft. Die Kammer bestand damals aus acht auf vier Jahre gewählten Mitgliedern: fünf Apothekeneigentümer, ein Pächter oder Verwalter und zwei angestellte Apotheker. Die Apotheker in den Apotheken unterstanden einer Ehrengerichtsbarkeit, die einen hohen Stellenwert besaß. 35 von 51 Paragrafen des Apothekerkammergesetzes bezogen sich auf diese Ehrengerichtsbarkeit.

Miteinander von Kammern und Verbänden

Die thüringische Apothekerkammer trat neben die bestehenden Apothekerverbände. Dem deutschen Apothekerverein, gegründet im norddeutschen Bund in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts, gehörten nahezu alle Inhaber der öffentlichen Apotheken an. Dieser Verband nahm allein auf Reichsebene die Interessen der Apotheker wahr und war Vertragspartner der Krankenkassen. Daneben hatte sich 1896 ein Thüringer Apothekerverein konstituiert. Die Apothekerkammern stießen also auf die gewachsenen Strukturen selbstbewusster Vereine. Die Verbände haben die Gründung von Kammern reichsweit und in den einzelnen Ländern des damaligen deutschen Reiches gefordert und gefördert. Besonders die Etablierung der Ehrengerichtsbarkeit dürfte ein Grund dafür gewesen sein, dass sich die freien Verbände das Nebeneinander mit Apothekerkammern gewünscht haben.

Forderung nach einheitlichen Gesetzen

Laut Pieck gab es damals keinen organisatorischen Zusammenschluss der Kammern, so dass die politische Potenz des Deutschen Apothekerverbandes auch nach der Gründung von Kammern in den einzelnen Ländern des Deutschen Reiches ungeschmälert blieb. Der thüringischen Apothekerkammer blieb in der Weimarer Republik nur eine Frist von sieben Jahren (1926 - 1933), um in Freiheit und Selbstverantwortung politisch zu wirken. In dieser Zeit forderte die Kammer in Thüringen gemeinsam mit anderen Kammern und dem deutschen Apothekerverein ein Reichsapothekengesetz. Denn die Rechtszersplitterung ging so weit, dass es nicht nur in jedem Land des damaligen deutschen Reiches unterschiedliches Apothekenrecht gab, sondern auch innerhalb der einzelnen Länder.

Weiterhin forderte die Kammer die Begrenzung des ärztlichen Dispensierrechts auf Mittel zur Abwendung von Lebensgefahr, die Abschaffung des tierärztlichen Dispensierrechts, die Verlängerung des Studiums der Pharmazie von vier auf sechs Semester sowie die Ausdehnung der thüringer Apothekenbetriebsordnung (1923) auf Arzneimittelabgabestellen in Krankenhäusern.

Keine Selbstverwaltung im Sozialismus

Die Kammer in Thüringen bestand nach der Machtergreifung durch die Nazionalsozialisten weiter, aber unter rechtsstaatlich dubiosen Bedingungen. Die Reichsapothekenordnung, die am 1. Juli 1937 in Kraft trat, installierte die Reichsapothekerkammer und legte fest, dass alle landesrechtlichen Bestimmungen über Apothekerkammern in den Ländern außer Kraft traten. Damit war das formale Ende der thüringischen Apothekerkammer gekommen.

Seit der Kapitulation am 8. Mai 1945 war die Entwicklung des Apothekenwesens in Thüringen über Jahrzehnte durch die deutsche Teilung geprägt. In allen vier Besatzungszonen wurde 1945 durch Kontrollratsbeschluss die Reichsapothekerkammer verboten. In der sowjetischen Besatzungszone gab es seit dem Kontrollratsbeschluss keine Kammern und keine Verbände mehr. Die Selbstverwaltung wurde im Sozialismus durch staatlichen Dirigismus und durch sozialistisches Leistungswesen ersetzt.

Berufspolitik lebt vom Ehrenamt

Mit der Gründung der DDR am 7. 10. 1949 begann der Prozess der Verstaatlichung der Apotheken. Nur fünf Apotheken haben das Zeitalter des Sozialismus bis 1989 als Privatapotheken erlebt. Die pharmazeutische Gesellschaft entwickelte sich in der DDR zu einem Substitut der Selbstverwaltung. "Elf Jahre nach der deutschen Einigung können wir dankbar feststellen: Auch die thüringer Apotheker sind Bürger der Bundesrepublik Deutschland", sagte Pieck. Die Privatisierung der Apotheken konnte ab 1990 erfolgreich durchgeführt werden. "Die Selbstverwaltung berufsständischer Körperschaften lebt vom Ehrenamt", betonte Pieck zum Abschluss seiner Rede. Das Ehrenamt sei der Kitt, aus dem eine freie Gesellschaft bestehe. "Sorgen wir dafür, dass die Selbstverwaltung der Apotheken nicht von innen austrocknet und unglaubwürdig wird".

Kammerpräsident Mannetstätter: Internet ja, E-Commerce nein

Dr. Egon Mannetstätter, Präsident der Apothekerkammer Thüringen, setzte sich in seiner Rede kritisch mit dem E-Commerce auseinander, den er als Bedrohung für den freien Apothekerberuf bezeichnete. Er wehrte sich dagegen, dass sich die Apotheker am Aufbau eines Internethandels beteiligen sollten. Die Aufforderung an die Apotheker, so Mannetstätter, eigene Vorschläge zu einem sicheren Internethandel zu machen, empfinde er als Aufforderung, "die Musik zu unserer eigenen Beerdigung zu spielen." Das derzeitige Hauptproblem der Apothekerschaft sei der Arzneimittelversand via Internet. Die Krankenkassen würden eine Kampagne führen, die man nur mit einer "Burgenbelagerung im Mittelalter" vergleichen könne. Die Kassen versuchten, den Versandhandel in Deutschland zu etablieren. Das Schlimme sei, dass die Kassen in der aktuellen Diskussion nicht vor falschen Darstellungen zurückschreckten.

Patient braucht Apotheker

Begriffe wie Arzneimittelmonopol oder Liberalisierung des Arzneimittelhandels würden als Brandfackel in der Vertriebswegediskussion gebraucht. Mannetstätter legte den apothekerlichen Standpunkt zur Distribution dar. "Wir haben im Sozialismus nicht viel gelernt, was Betriebswirtschaft angeht. Aber eines haben wir gelernt: Das Arzneimittel ist eine Ware besonderer Art und erfordert daher einen besonderen Vertriebsweg." Die Arzneimittel hätten Wirkungen, die der Verbraucher nicht einschätzen könne. Hier sei der Rat des Apothekers gefordert.

Als Kriterien für eine sichere Arzneimittelversorgung nannte Mannetstätter Schnelligkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit rund um die Uhr, flächendeckende Versorgung und hohe Beratungsqualität. Der Internethandel mit Arzneimittel gefährde die Arzneimittelsicherheit, warnte Mannetstätter. 90 Prozent der Arzneimittelkonsumenten seien älter als 60 Jahre und multimorbid. Deshalb wären Callcenter und Post keine Alternativen zum gesundheitlichen Verbraucherschutz der ortsnahen Apotheke.

Ärger über Apotheker bei den Kassen

Die Aufforderung der BKK Post zur Internetbestellung sei verständlich, weil die Post ein Logistikunternehmen sei, sagte Mannetstätter. Besonders erschrecke ihn das Verhalten von Kollegen, die bei der Krankenkasse arbeiteten. Wenn ein solcher Apotheker behaupte, man könne bei der Abgabe eines Rezeptes im Wert von 1000 DM ganze 300 DM dabei verdienen, so müsste dessen Approbation entzogen werden. Dass die Arzneimittelpreisverordnung auf Mischkalkulation beruhe, sei nämlich Prüfungsstoff im dritten Ausbildungsabschnitt. "In der öffentlichen Apotheke ist der Apotheker ein freier Beruf und dem Allgemeinwohl verpflichtet", betonte Mannetstätter.

Keine Internetmuffel

"Obwohl wir E-Commerce ablehnen, sind wir thüringer Apotheker keine Internetmuffel", versicherte Mannetstätter. 80 Prozent der Apotheken in Thüringen hätten schon einen Internetanschluss. Zeitgleich mit dem Thüringer Apothekertag werde die gemeinsame Homepage des Thüringer Apothekerverbandes und der Apothekerkammer Thüringen freigeschaltet www.thueringer-apotheken.de). Dort fänden sich viele fachliche und rechtliche Informationen rund um das Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel.

"Zum Internet als Informations- und Kommunikationsmedium im Spannungsfeld Arzt, Patient, Apotheker sagen die thüringer Apotheker deutlich Ja." Ohne Vorbehalte unterstütze man die Verbesserung der Kommunikation der Leistungserbringer durch die elektronische Vernetzung. Genauso deutlich sage man aber "nein" zum E-Commerce mit Arzneimitteln.

Apotheke ist bestes Pick-up-System

Allerdings könne man sich vorstellen, räumte Mannetstätter ein, dass die Apotheken im Rahmen des neuen Gesundheitsportals der ABDA einen Reservierungsservice mit einem "Pick-up-System" anbieten könnten.

Zum Schluss seiner Rede berichtete Mannetstätter über die Qualitätssicherung in Thüringen. "Wir thüringer Apotheker haben gehandelt und sind in Thüringen der erste Heilberuf, der ein durchgängiges Qualitätsmanagementsystem hat", so Mannetstätter. Noch in diesem Jahr erhielten die ersten Apotheken das Qualitätssiegel der Landesapothekerkammer Thüringen. Durch Kopplung mit einem Fortbildungspass werde man weitere Verbesserungen in der Arzneimittelberatung erreichen.

Etwa 300 Apothekerinnen und Apotheker trafen sich am 31. März und 1. April 2001 in der Kaiserstadt Erfurt zum 6. Thüringer Apothekertag, den Kammer und Verband gemeinsam organisiert hatten. Die Referenten würdigten nicht nur die Geschichte der Kammergesetzgebung in Thüringen, sondern befassten sich auch mit der Zukunft des Apothekerberufs. Die thüringer Apotheker begrüßen das Internet als modernes Informations- und Kommunikationsmedium, lehnen jedoch den E-Commerce via Internet entschieden ab, weil dadurch der freie Heilberuf des Apothekers in Frage gestellt werde.

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