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- DAZ 16/2001
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Arzneimittel und Therapie
CURE-Studie: Clopidogrel reduziert Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und kard
"Die CURE-Studie liefert neue wichtige Erkenntnisse, die einen wesentlichen Fortschritt bedeuten. Die Ergebnisse können zu einer wesentlichen Verbesserung der Behandlung von Patienten mit einem Risiko für Myokardinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulären Tod führen", sagte der Studienleiter Prof. Dr. S. Yusuf, Direktor der Abteilung für Kardiologie der McMaster Universität, Hamilton/Kanada.
Instabile Angina pectoris und Non-Q-Wave-Myokardinfarkt stellen schwere und lebensbedrohliche Zustände dar. Bei der instabilen Angina pectoris wird die Blutzufuhr zum Herzen wesentlich vermindert, und eine rasche und wirksame Intervention ist erforderlich, um diese Patienten vor einem vollständigen Myokardinfarkt zu bewahren. Der Nutzen von Clopidogrel zeigte sich schon innerhalb von 2 Stunden nach Therapiebeginn und nahm kontinuierlich über die gesamte Studiendauer von 12 Monaten zu.
"Diese Ergebnisse bedeuten einen wichtigen Fortschritt sowohl in der Akut- wie auch in der Langzeittherapie von Patienten mit akutem Koronarsyndrom", sagte Prof. Yusuf. "Die Daten zeigen, dass in dieser Patientenpopulation durch den Einsatz von Clopidogrel zusätzlich zur gegenwärtigen Standardtherapie (inklusive Acetylsalicylsäure/ASS) bis zu 28 schwere lebensbedrohliche Ereignisse pro 1000 Patienten über den Zeitraum von 9 Monaten verhindert werden können. Lediglich 6 von 1000 Patienten erlitten eine transfusionsbedürftige Blutung. Diese Ergebnisse unterstreichen das hervorragende Sicherheitsprofil von Clopidogrel."
Zusätzlich zur Standardtherapie
Die hohe Morbidität und Mortalität des akuten Koronarsyndroms hebt den Stellenwert dieser Ergebnisse sowohl in der Akut- wie auch der Langzeittherapie besonders hervor. CURE (Clopidogrel in Unstable Angina to Prevent Recurrent Ischemic Events) ist die größte klinische Studie, die jemals bei Patienten mit instabiler Angina pectoris oder Non-Q-Wave-Myokardinfarkt durchgeführt wurde. Es handelt sich um eine randomisierte Doppelblind-Studie, die bei 12562 Patienten mit 482 Krankenhäusern in 28 Ländern durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der CURE-Studie zeigen, dass Clopidogrel zusätzlich zur Standardtherapie (inklusive wirksamer Therapieformen wie ASS) das Risiko atherothrombotischer Ereignisse (einschließlich Myokardinfarkt, Schlaganfall und kardiovaskulärem Tod) im Vergleich zur alleinigen Standardtherapie um 20% reduziert (p = 0,00005).
Der Nutzen von Clopidogrel war additiv zum und unabhängig vom Nutzen anderer Therapien, wie z.B. Antikoagulanzien, ACE-Hemmer, Betablocker und Lipidsenker. Die Studie bestätigt sehr eindrucksvoll den synergistischen Effekt der beiden Wirkmechanismen von Clopidogrel und ASS. In der CURE-Studie erhielten die Patienten eine einmalige Aufsättigungsdosis von 300 mg Clopidogrel, gefolgt von einer täglichen Einmalgabe von 75 mg bis zu 12 Monaten. Alle Patienten erhielten zusätzlich 75 bis 325mg ASS täglich.
Das akute Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris und Non-Q-Wave-Myokardinfarkt) ist ein klassisches Beispiel der Atherothrombose, die eine Grunderkrankung für Myokardinfarkt und Schlaganfall darstellt. Instabile Angina pectoris ist durch häufige und schwere Episoden von Brustschmerzen charakterisiert, die gelegentlich länger als 20 Minuten anhalten und sowohl in Ruhe als auch während leichter Belastung auftreten können. Instabile Angina pectoris und Non-Q-Wave-Myokardinfarkt sind Hauptursachen für Morbidität und Mortalität. Die Inzidenz der instabilen Angina pectoris ist mit 1,5 Millionen Episoden pro Jahr in Nordamerika vergleichbar mit der des Myokardinfarkts. Weltweit ist die Inzidenz jedoch um ein Vielfaches höher.
Die Ergebnisse der neuen internationalen CURE-Studie zeigen, dass die frühzeitige und langfristige Gabe des Thrombozytenfunktionshemmers Clopidogrel das Risiko für kardiovaskulären Tod, Myokardinfarkt und Schlaganfall bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom signifikant um 20% reduziert.
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