US-Zulassung: Valganciclovir zur Behandlung der AIDS-bedingten CMV-Retinitis

Valganciclovir ist ein neues Virustatikum, das in seiner Wirkung mit dem bereits eingeführten Ganciclovir (Cytovene®) vergleichbar ist. Ganciclovir ist das heute weltweit am häufigsten verordnete Präparat gegen Zytomegalie-Virus (CMV)-Infektionen.

In klinischen Studien erwiesen sich die Tabletten mit Valganciclovir als ähnlich wirksam wie intravenös verabreichtes Ganciclovir. Das Zulassungsgesuch für Valganciclovir wurde von der FDA prioritär geprüft, was Medikamenten vorbehalten ist, die einen potenziell wichtigen Fortschritt bedeuten. Valganciclovir ist vergleichbar wirksam, aber viel bequemer zu verabreichen als Ganciclovir, da die Anzahl der einzunehmenden Kapseln viel geringer ist.

Im Spätstadium Erblindung

Von der CMV-Retinitis, die zur Erblindung führen kann, sind zwischen 10 und 25% der Patientinnen und Patienten mit AIDS im Spätstadium betroffen. In den letzten Jahren ist dank den Fortschritten bei der Behandlung der HIV-Infektion und von AIDS die Zahl der opportunistischen Infektionen, zu deren Erreger auch das CMV gehört, zurückgegangen. Studien über die Verhütung einer CMV-Infektion bei Transplantations-Patientinnen und Patienten sind im Gange, und es wird damit gerechnet, dass im zweiten Quartal 2002 ein Zulassungsgesuch für diese Indikation eingereicht werden kann.

Das Zytomegalievirus

Das Zytomegalie-Virus (CMV) gehört zur Familie der Herpesviren. Bei Personen mit intaktem Immunsystem ist das CMV in seinem inaktiven Zustand vorhanden. Bei geschwächter Immunabwehr - z. B. bei der HIV-Infektion und AIDS oder bei der Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten nach einer Transplantation - kann das Zytomegalievirus aktiv werden und krankheitsauslösend wirken. Bei Personen mit einer HIV-Infektion oder AIDS äußert sich eine CMV-Infektion am häufigsten als Zytomegalie-Virus-Retinitis, die zur Erblindung führen kann.