Prisma

Chemotherapie ohne Haarausfall?

Wie in einer der letzten Ausgaben der Fachzeitschrift "Science" berichtet wurde, konnte eine neue Substanz, vorläufig schlicht als CDK2-Blocker bezeichnet, im Tierversuch den Zytostatika-bedingten Haarausfall reduzieren.

CDK2 ist die Abkürzung für das Enzym Cyclin-Dependent-Kinase 2. Dieses ist an der Zellteilung beteiligt und wird seit einiger Zeit im Zusammenhang mit der Entwicklung von Krebstherapeutika untersucht.

Amerikanische Wissenschaftler scheinen dabei nun einen Erfolg verbuchen zu können. Sie entwickelten eine Substanz, die in der Lage ist, CDK2 zu hemmen. Auf die Haut von Ratten aufgetragen, reduzierte der CDK2-Blocker den Zellteilungszyklus der Epithelzellen in den Haarfollikeln. Der ansonsten bei einer Chemotherapie unvermeidliche Haarausfall wurde dadurch bei 50 Prozent der Tiere vollständig verhindert, bei 20 Prozent blieb er zumindest teilweise aus.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass ihre Verbindung auch beim Menschen erfolgreich einsetzbar ist. Sie soll nicht nur zur Verhinderung von Zytostatika-bedingtem Haarausfall eingesetzt werden, sondern auch weitere Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit und Erbrechen reduzieren. Bis es zu einer Zulassung als Arzneimittel kommen kann, sind allerdings noch umfangreiche Studien notwendig. ral

Quelle: Science 2001, Vol. 291, Nr. 5501

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