Arzneimittel und Therapie

Aus der Forschung: Blasenkarzinom, Grippeimpfung, Migräneprophylaxe, Capecita

Früherkennung bei Blasenkarzinom

NMP22 ist ein einfach durchzuführender, hochsensitiver Urintest, der Risikopatienten für ein Blasenkarzinom frühzeitig erkennen lässt. Der Test wird von der Firma Matritech GmbH hergestellt und steht nun auch in Deutschland zur Verfügung. Mit NMP22 lässt sich ein tumorassoziiertes nukleäres Matrixprotein im Urin nachweisen. Die Sensitivität über alle Tumorstadien ist mit ca. 70% doppelt so hoch wie bei der Urinzytologie. In Verbindung mit der Zytologie erreicht der NMP22-Test eine Sensitivität von nahezu 100%. Bei negativem Testergebnis ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Karzinom der Blase oder anderer Teile der ableitenden Harnwege vorliegt, sehr gering. Das NMP22-Testkit basiert auf dem ELISA-Meßverfahren und soll derzeit für die tägliche Routinediagnostik in der ärztlichen Praxis die besten Ergebnisse in der nicht-invasiven Blasentumordiagnostik liefern. Da sich dieser Tumor durch eine geringe klinische Symptomatik auszeichnet, kommt dem Screening eine besonders große Bedeutung zu, denn die Überlebenschance hängt entscheidend vom Zeitpunkt der Diagnose ab. la

Quelle: Pressemitteilung von MasterMedia GmbH

Grippeimpfung durch die Nase

Seit November letzten Jahres ist in der Schweiz ein Nasenspray zur Grippeimpfung für Erwachsene und Kinder ab dem 5. Lebensjahr auf dem Markt: Nasalflu von der Firma Berna. Nasalflu ist ein polyvalenter virosomaler Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Grippe. Die Auswahl der Impfstämme erfolgt gemäß den jährlichen Empfehlungen der WHO. Nasalflu soll einen wirksamen Schutz gegen die empfohlenen Virusstämme gewährleisten. Das Spray enthält Virosomen, in welche die Oberflächenproteine Hämagglutinin und Neuraminidase des Influenzavirus eingebettet sind. Klinische Versuche haben gezeigt, dass bereits eine Woche nach der Sprayimpfung Antikörper im Nasen-Rachen-Raum nachgewiesen werden können, im Blut nach zwei Wochen. Der Impfschutz bleibt, laut Fachinformation, während 6 bis 12 Monate erhalten. In einer Packung Nasalflu befinden sich zwei Sprays. Eine erste Immunisierung wird mit je einem Sprühstoß in jedes Nasenloch vorgenommen. Eine Woche später muss eine zweite Immunisierung erfolgen. Für die Grippesaison 2001/02 ist auch in den USA die Zulassung für einen nasalen Grippeimpfstoff der Firma Wyeth-Lederle mit dem Namen FluMist geplant. la

Quelle: Fachinformation Nasalflu (www.kompendium.ch//data/fi_d/dk09430_.htm), Scrip, Nr. 2590, S. 22

Lisinopril zur Migräneprophylaxe

Der ACE-Hemmer Lisinopril zeigte in einer kleinen, randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie einen positiven Effekt bei der Migräneprophylaxe. 60 Patienten zwischen 19 und 59 Jahren, die pro Monat unter zwei bis sechs Migräneattacken litten, waren in diese Studie eingeschlossen. Sie erhielten über einen Zeitraum von 12 Wochen entweder Lisinopril (2 x 10 mg täglich) oder Plazebo. Bei den 47 Patienten, die die Studie beendeten, verringerte Lisinopril signifikant die Kopfschmerz- und Migränehäufigkeit und auch die Stärke der Schmerzen. Bei 14 Patienten wurden die Schmerztage unter Lisinopril um mindestens 50% reduziert, im Vergleich zu Plazebo. Lisinopril wurde im Allgemeinen gut vertragen. Als Nebenwirkungen wurden der antihypertensive Effekt und Reizhusten genannt. la

Quelle: Br. Med. J. 322, 19 (2001)

Xeloda zur Behandlung von Darmkrebs

Xeloda der Firma Roche enthält den Wirkstoff Capecitabin, ein oral wirksames Fluoropyrimidin. Capecitabin selbst ist nicht toxisch. Es wird im Organismus zu 5-Fluorouracil aktiviert, und zwar durch das vorrangig im Tumorgewebe vorhandene Enzym Thymidinphosphorylase. Die Konzentration an 5-Fluorouracil ist in den Tumorzellen dadurch etwa 3,5fach höher als im gesunden Gewebe. Dadurch ist Capecitabin verträglicher als 5-Fluorouracil und Nebenwirkungen wie Stomatitis, Myelosuppression und Haarverlust sollen nicht auftreten. Die Zulassung für Xeloda zur Behandlung von Darmkrebs wird in Deutschland für Februar 2001 erwartet. Noch im Laufe des Jahres 2001 soll Xeloda voraussichtlich für die Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs zugelassen werden. In den USA und der Schweiz erhielt das Präparat dafür bereits 1998 die Zulassung. la

Quelle: Mitteilung der Firma Roche

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