DPhG: Neuwahlen der LG Niedersachsen

Nach dem Tätigkeitsbericht des Landesvorsitzenden Franz Carmine und dem Bericht des Schatzmeisters Overhamm wurde dem Vorstand auf Antrag von Dr. Brinkmann die Entlastung erteilt. Carmine erklärte, für die Wahl als Landesvorsitzender und Leiter der Regionalgruppe nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Zur neuen Landesvorsitzenden wurde einstimmig Frau Prof. Dr. Müller-Goymann gewählt, als ihr Stellvertreter Dr. Tegtmeyer. Als Vorsitzender der Regionalgruppe Emsland-Osnabrück wurde einstimmig Herr Wolf, Leiter der PTA-Abteilung der Völker-Schule Osnabrück, und als Stellvertreter Herr Pölzing gewählt. Prof. Dr. Schubert-Zsilavecz würdigte im Namen des Bundesvorstandes der DPhG Herrn Carmine für seine Verdienste. Dr. Brinkmann und Herr Wolf dankten ihm für die langjährige Zusammenarbeit, den Einsatz und Idealismus, mit dem er die Aktivitäten der DPhG geleitet hat.

Franz Carmine – Sein Wirken für die Pharmazie

Franz Carmine wurde 1915 in Westböhmen geboren. Er wuchs in der väterlichen Apotheke auf und begann nach Abschluss des Gymnasiums die Ausbildung zum Apotheker. Im Anschluss an das pharmazeutische Vorexamen 1938 absolvierte er das Pharmaziestudium in Prag mit dem Abschluss Magister der Pharmazie. Nach der Einberufung zur Wehrmacht geriet er 1943 als Heeresapotheker bei Stalingrad in russische Gefangenschaft, aus der er 1946 entlassen wurde. Später war er mehrere Jahre als angestellter Apotheker tätigt, wurde 1950 Verwalter und seit 1955 Inhaber seiner Apotheke in Rulle.

Carmine hat sich über Jahrzehnte hindurch den Aufgaben der beruflichen Ausbildung und Fortbildung gewidmet. Er gehörte von 1986 bis 2000 der Kammerversammlung der Apothekerkammer Niedersachsen an und war Mitglied der Ausschüsse für Fortbildung und Weiterbildung. Der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft war Carmine seit 1974 als Leiter der Untergruppe Osnabrück-Emsland verbunden, seit 1985 als Vorsitzender der Landesgruppe Niedersachsen und in dieser Funktion als Mitglied des Präsidiums der DPhG. Er organisierte über 100 Vorträge und Seminare und war maßgeblich an der Gründung der Regionalgruppe Göttingen beteiligt. Für seine Verdienste um die DPhG wurde er 1986 mit der Ferdinand-Schlemmer-Medaille ausgezeichnet.

Seine weitgespannten wissenschaftlichen Interessen, die Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung im Rahmen der Volkshochschule und seine auf vielen Reisen in ferne Länder erworbenen Kenntnisse haben ein Potenzial an Wissen und Erfahrungen hervorgebracht, das sich in zahlreichen Veröffentlichungen in der Fachpresse und mehreren Büchern niedergeschlagen hat.

Kollegialität, Toleranz und Zuverlässigkeit haben seine erfolgreiche Arbeit geprägt. Sein persönliches Engagement für die Pharmazie wird ihn auch in Zukunft die Entwicklungen aktiv verfolgen lassen.