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Arzneimittel und Therapie
Typ-2-Diabetes: Repaglinid auch bei eingeschränkter Nierenfunktion
Die bisher bestehende Kontraindikation wurde aufgrund von vor kurzem durchgeführten Studien aufgehoben. Mit Repaglinid steht eine gute Behandlungsoption für Typ-2-Diabetiker zur Verfügung, denn viele dieser Patienten weisen eine eingeschränkte Nierenfunktion auf. Zudem ist der Einsatz anderer oraler Antidiabetika - darunter Glibenclamid, Glimepirid und Metformin - kontraindiziert oder nur mit Vorsicht indiziert, da diese zu einem erheblichen Teil über die Niere ausgeschieden werden. Repaglinid hingegen wird nur zu 8 Prozent über die Niere eliminiert. Eine verzögerte Ausscheidung des Wirkstoffes und damit verbundene längere Wirkdauer, die wiederum das Risiko eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels in sich birgt, ist bei Repaglinid kaum gegeben.
Neue Studien
Die Entscheidung der EMEA beruht vornehmlich auf vor kurzem durchgeführten Studien. Die in Deutschland durchgeführten Untersuchungen wurden von Prof. Dr. med. Christoph Hasslacher, St. Josefskrankenhaus, Heidelberg, geleitet, und die Ergebnisse als Abstract auf der vom 23. bis 26. Mai 2001 stattfindenden Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) vorgestellt. Zielsetzung war es, die Absorption und Ausscheidung von Repaglinid sowie die Nebenwirkungen bei 281 Typ-2-Diabetikern mit verschiedenen Graden der Nierenfunktionsstörung zu untersuchen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirksamkeit von Repaglinid auf die Blutzuckertagesprofile und HbA1c-Werte auch bei Patienten mit Nierenschäden erhalten bleiben, wobei sich jedoch im Vergleich zur Vortherapie mit anderen oralen Mono- oder Kombinationsbehandlungen eine reduzierte Hypoglykämierate ergab. Darüber hinaus wurde keine Verschlechterung des Nebenwirkungsprofils unter Repaglinid beobachtet. In keiner Patientengruppe traten während der Behandlung schwere Hypoglykämien auf. Demnach sind keine Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, wenn Patienten mit leichter bis moderater Störung der Nierenfunktion mit Repaglinid behandelt werden, und nur bei Patienten mit schwerer Störung der Nierenfunktion muss eine Anpassung der Dosis in Betracht gezogen werden.
Literatur: Hasslacher, Ch., et al.: Wirksamkeit und Sicherheit von Repaglinid an 281 Typ-2-Diabetikern mit und ohne Niereninsuffizienz. Diabetes und Stoffwechsel, Band 10, Suppl. 1, Abstract 10 - 06 (2001).
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