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Prisma
Mifepriston als Monatspille?
Viele Frauen finden den Gedanken verlockend, nur noch einmal im Monat statt täglich eine Pille zur Verhütung schlucken zu müssen. Bislang ist allerdings kein derartiges Präparat auf dem Markt. Mifepriston, bislang als Einmalgabe nach einem "Unfall" sowie als orale Alternative zum chirurgischen Schwangerschaftsabbruch in verschiedenen Ländern zugelassen, soll nun jedoch als Monatspille Marktreife erlangen.
Im Rahmen einer in der Fachzeitschrift "Human Reproduction" veröffentlichten Studie wurde Mifepriston bei 32 Frauen versuchsweise eingesetzt. Der dadurch erreichte Schwangerschaftsschutz lag bei 95 Prozent - war also vergleichsweise ordentlich, wenn auch nicht überragend. Abgesehen davon, zeigten sich bei der Untersuchung allerdings verschiedene Probleme, die vor einer Zulassung von Mifepriston als Monatspille erst noch beseitigt werden müssen. So erwies sich der Einnahmezeitpunkt von Mifepriston als schwierig. Die Verbindung muss am Tag des Eisprungs, spätestens zwei Tage danach verabreicht werden. Dies setzt jedoch voraus, dass der Eisprung exakt bestimmt wird, was in der Praxis nur bedingt umsetzbar ist.
Ein zweites Problem ist die Dosierung von Mifepriston. Um als Monatspille zu wirken, müssen 200 mg Mifepriston eingenommen werden. In dieser Dosierung kann die Verbindung jedoch auch als Abortivum eingesetzt werden, ein Missbrauch wäre somit denkbar. In weiteren Versuchen soll nun erforscht werden, ob Mifepriston auch wirksam ist, wenn es immer am gleichen Tag des Zyklus eingenommen wird und ob auch niedrigere Dosierungen für einen Schwangerschaftsschutz ausreichen. ral
Quelle: Human Reproduction 2001, Vol. 16, Nr. 6, S. 1145 - 1150
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