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Antibiotikatherapie: Kein gutes Zeugnis bei Lyme-Borreliose 

"Wenn die initiale Antibiotikatherapie versagt, macht es keinen Sinn, Lyme-Borreliose-Patienten mit weiteren Antibiotikagaben zu therapieren." Zu dieser Aussage gelangen Wissenschftler von der Universität Boston in einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie.

Hintergrund für die Untersuchung war die kontroverse Diskussion über Sinn oder Unsinn einer langfristigen Antibiotikatherapie bei Patienten, deren Symptome nach der Therapie einer Lyme-Borreliose persistieren.

Zwei randomisierte Studien führten die Wissenschaftler von der Universität Boston zur Beantwortung dieser Diskussionsfrage durch. In die erste Studie waren 78 Patienten mit seropositiven IgG-Antikörperbefunden für Borrelia burgdorferi eingeschlossen, in die zweite 51 seronegative Lyme-Patienten. Alle Studienteilnehmer waren bereits vor Studienbeginn wegen ihrer Lyme-Borreliose behandelt worden, klagten jedoch nach wie vor über Symptome wie Muskelschmerzen, Schwindel oder Abgeschlagenheit. In beiden Studien wurden die Patienten in zwei Gruppen eingeteilt und erhielten entweder für einen Zeitraum von 30 Tagen Ceftriaxon (2 g/d intravenös) und anschließend für 60 Tage 200 mg/d Doxycyclin oder entsprechend intravenöse und orale Plazebos.

Unabhängig vom Antikörperstatus zeigte die Antibiotikatherapie bei den Lyme-Borreliose-Patienten keinen besseren Erfolg als die Plazebogabe. Die Studie, die ursprünglich längerfristig ausgelegt war und mit einem größeren Patientenkollektiv durchgeführt werden sollte, wurde aufgrund dieser Ergebnisse abgebrochen. Die Diskussion um Für und Wider einer langfristigen Antibiotikatherapie bei Lyme-Patienten ist nach Ansicht der Studiendurchführenden damit beendet. Sie wollen nun die Ursachen für die dauerhaften Symptome näher untersuchen, um effektivere Therapiemaßnahmen zur Behandlung von Lyme-Borreliose entwickeln zu können. ral

Quelle: New England Journal of Medicine online, Meldung vom 12.6.2001, www.nejm.org

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