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Tag der Apotheke: Eine Arbeitsmarktoffensive, die Apotheken nutzen sollten
Heinz-Dieter Wolf, Vize-Präsident der ABDA und Vorsitzender des LAV Niedersachsen, Elmar Esser, Pressesprecher der ABDA, und Dr. Manfred Leve von der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg informierten am vergangenen Dienstag in Berlin bei einer Pressekonferenz die Tagespresse über diese groß angelegte Werbeoffensive. Wolf stellte ausführlich die verschiedenen Berufsmöglichkeiten in der Apotheke vor; insbesondere die Berufsbilder von PTA und PKA. Er unterstrich, dass Deutschlands Apotheken ständig neue Arbeitsplätze schaffen und dennoch ein Personalmangel zu beklagen sei. Er führte aus, dass wegen der flexiblen Arbeitszeiten ein Arbeitsplatz in der Apotheke besonders für Frauen attraktiv sei.
Die Bundesanstalt für Arbeit als Kooperationspartner
Die Aktion wird durch die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg und den bundesweit 180 Berufsinformationszentren unterstützt. Diese halten - ebenso wie die Apotheken - ein umfangreiches Informationsmaterial bereit. Leve zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit mit der ABDA zum diesjährigen "Tag der Apotheke".
Schon jetzt kooperierten Apotheken erfolgreich mit den Berufsberatungsdiensten. Bei über 90% der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge habe die Berufsberatung bei der Besetzung der Stellen mitgewirkt. Leve wies jedoch auch darauf hin, dass bei der Vermittlung regional bedingte Schwierigkeiten bestehen. Zwar seien 1700 offene Stellen gemeldet, denen 2700 Interessenten gegenüberstehen. Die Ausbildungssuchenden befinden sich jedoch oftmals nicht dort, wo die offenen Stellen sind. Leve forderte daher die Apotheker auf, sich Gedanken über die Möglichkeiten einer ortsfernen Beschäftigung zu machen, beispielsweise durch das zur Verfügung stellen von Wohnungen.
Schon jetzt für Nachwuchs sorgen
Zudem gab Leve zu bedenken, dass sich die Anzahl der Schulabsolventen in den kommenden Jahren verringern werde. So werde es etwa in den neuen Bundesländern in wenigen Jahren nur noch halb so viele Schulabgänger geben wie zum jetzigen Zeitpunkt. In den alten Bundesländern wird dieser Rückgang nur wenig verzögert einsetzen. Daher seien die Apotheken gut beraten, sich schon jetzt um ihren personellen Nachwuchs zu kümmern.
Insgesamt ist man sich einig, dass Apotheken dauerhafte Zukunftschancen bieten - dies könne auch ein sich etwaig ausweitender Internethandel unterbinden. Esser zog hier einen Vergleich mit den USA, wo der Arzneimittelhandel via Internet schon lange praktiziert wird: nur 1% der Arzneimittel würden dort tatsächlich im Wege des Internetversandhandels abgegeben. Es stehe nicht zu befürchten, dass die öffentliche Apotheke, wie sie heute besteht, in ihren Grundfesten angegriffen wird.
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