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Prisma
Vitamin C: Nicht nur antioxidativ, sondern auch mutagen?
Vitamin C an und für sich löste in dieser Studie zwar keine Mutationen aus, allerdings führte es im Reagenzglas zur Bildung von Verbindungen, die wiederum mutagene Eigenschaften besaßen. Die von ihnen verursachten DNA-Veränderungen sind laut Aussage der Studiendurchführenden bei einer Reihe von Tumoren zu finden. Sie weisen darauf hin, dass derartige Mutationen natürlich repariert werden können und wollen ihre Ergebnisse auch in keinem Fall als Warnung vor der Zufuhr von Vitamin C verstanden wissen. Die Schlussfolgerung, dass Vitamin C Krebs verursache, sei aufgrund ihrer Daten absolut nicht zu ziehen. Auch gebe es keinen Grund, nun auf Vitamin-C-haltiges Obst und Gemüse zu verzichten.
Allerdings seien die Studienergebnisse ein möglicher Hinweis darauf, warum Vitamin C in früheren Untersuchungen bei der Prävention von Krebs nur wenig effektiv gewesen sei. "Möglicherweise wirkt Vitamin C deshalb nicht bei der Krebsprävention, weil es ebenso viele Mutationen verursacht, wie es vermeiden hift", so die Vermutung des Studienleiters Ian Blair von der Universität Pennsylvania.
Revidiert werden muss seiner Ansicht nach die Aussage, dass eine hohe und regelmäßige Zufuhr von Obst und Gemüse Krebs deshalb vorbeugt, weil diese Nahrungsmittel hohe Konzentrationen an Vitamin C enthalten. Blair dazu: "Unsere Botschaft lautet, dass die Ernährung als Gesamtes einen Beitrag zur Krebsprävention leisten kann, nicht aber ein isoliertes Antioxidanz."
In weiteren Studien will Blair nun die Effekte von Vitamin C näher untersuchen. Diese wurden zwar in der Vergangenheit schon intensiv erforscht, wie die Ergebnisse der jetzt vorliegenden Studie zeigen, bietet die Substanz aber doch noch weiteren Untersuchungsbedarf.
Quelle: Science 2001, Vol. 292, Nr. 5524, S. 2063– 2086
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