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- DAZ 26/2001
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Arzneimittel und Therapie
Tiefe Venenthrombosen: Ambulante Therapie mit Nadroparin
Die Arbeitsgruppe von Priv.-Doz. Dr. Sebastian Schellong, Dresden, behandelte von 117 Patienten mit akuter Beinvenenthrombose 92 Patienten ohne stationäre Aufnahme. Bei lediglich 25 Patienten erfolgte die kurzzeitige Krankenhausaufnahme; bei drei Patienten lagen medizinische Gründe vor, wie massive Schwellungen oder eine gleichzeitige Pneumonie; bei elf Patienten war aufgrund der sozialen Situation zu Hause sowie bei elf Patienten aus logistischen Gründen eine ambulante Behandlung nicht indiziert.
Die Patienten erhielten neben Kompressionsstrümpfen der Klasse II das niedermolekulare Heparin Nadroparin in therapeutischer Dosierung entsprechend den Zulassungsempfehlungen des Herstellers Sanofi-Synthelabo und anschließend überlappend Phenprocoumon, bis ein therapeutischer Spiegel von INR 2 – 3 erreicht wurde.
Während der zwölfwöchigen Beobachtungsdauer traten lediglich drei Thromboserezidive, keine Lungenembolie oder schwere Blutung auf. Dies bestätigt die Ergebnisse aus kontrollierten klinischen Studien. Die routinemäßige Heimbehandlung tiefer Venenthrombosen mit niedermolekularem Heparin ist mittlerweile eine Realität geworden, die auf mehreren Studien aus verschiedenen Ländern basiert.
Der Wirkstoff Nadroparin-Calcium ist unter dem Handelsnamen Fraxiparin® mit 2x täglicher Gabe und Fraxodi® mit 1x täglicher Gabe zur Therapie tiefer Venenthrombosen in Deutschland zugelassen.
In der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal wurden die Ergebnisse einer prospektiven Studie aus Deutschland publiziert, die zeigen, dass mehr als 80% aller Patienten mit tiefen Beinvenenthrombosen mit Nadroparin-Calcium ambulant behandelt werden können.
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