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- DAZ 26/2001
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Arzneimittel und Therapie
Alzheimer-Demenz: Donepezil kann Zeitpunkt der Heimeinweisung verzögern
Untersucht wurden 671 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz hinsichtlich des Zeitpunkts der erstmaligen Heimeinweisung aufgrund der Erkrankung. Patienten, die dauerhaft und in ausreichender Dosierung mit Donepezil behandelt wurden (mindestens 5 mg täglich über einen Zeitraum von mindestens neun bis zwölf Monaten) zeigten eine um 21 Monate verzögerte Heimeinweisung gegen- über Patienten, die nur vorübergehend oder mit einer geringeren Dosis behandelt wurden.
Ein möglichst langer Verbleib des Alzheimer-Patienten in seiner häuslichen Umgebung kann für viele Angehörige Vorteile haben, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Familienangehörige fürchten sich oftmals davor, den Patienten in ein Heim geben zu müssen – häufig wird dies als persönliche Niederlage oder gar "Abschieben" eines nahestehenden Menschen empfunden.
Auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist eine verzögerte Heim- einweisung erstrebenswert: Schätzungen zufolge entstehen in Deutschland jährlich 45 Milliarden DM an Behandlungs- und Pflegekosten für Demenzkranke. Diese Kosten könnten durch möglichst späte Einweisungen von Demenz-Patienten in Pflegeheime stark gesenkt werden.
Der Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil ist seit Sommer 1997 in Deutschland zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz zugelassen. Inzwischen besitzt Donepezil weltweit in über 50 Ländern die Zulassung und wurde bereits bei über 1 500 000 Patienten erfolgreich eingesetzt.
Aufgrund evidenzbasierter Daten hat sich die unabhängige Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft für Donepezil als First-line-Präparat in der symptomatischen Behandlung der Alzheimer-Demenz ausgesprochen. Hinsichtlich der Wirksamkeit wurde Donepezil in die höchste Evidenzkategorie eingestuft.
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