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Arzneimittel und Therapie
Neurologie: Amantadinsulfat zur Behandlung von Vigilanz- und Antriebsstörungen
In einer Studie wurden 316 stationäre Patienten mit Vigilanz- und Antriebsstörungen mit PK-Merz®-Infusionen behandelt. Die Patienten erhielten 7 bis 14 Tage durchschnittlich 200 mg/d Amantadinsulfat. Die funktionelle Selbstständigkeit der Patienten, gemessen mittels "Functional Independence Measure" (FIM) nahm bereits nach 3 Tagen und im weiteren Therapieverlauf zu.
Das ärztliche Globalurteil zeigte eine Besserung des Krankheitsbildes bei einem günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis mit einer Wirksamkeit bei 87% und einer sehr guten Verträglichkeit bei 93% der Patienten. So führt die Vigilanz- und Antriebssteigerung durch Amantadinsulfat zu einem verminderten Pflegebedarf, kürzeren Liegezeiten und einem früheren Beginn rehabilitativer Maßnahmen.
Eine weitere Studie umfasste 38 Patienten mit offenen oder gedeckten Schädel-Hirn-Verletzungen, die nach vierwöchiger neurorehabilitativer Behandlung noch unter schweren Vigilanz- und Antriebsstörungen litten. Sie wurden über 12 Tage mit PK-Merz®-Infusionen (jeweils vier Tage 200, 400 und 600 mg) und bis 6 Wochen nach Therapiebeginn mit 600 mg Amantadinsulfat oral behandelt.
Trotz der Schwere der Verletzungen und dem späten Behandlungsbeginn gelang eine klinisch relevante und statistisch signifikante Verbesserung der Bewusstseinslage. Ein "gutes" bis "sehr gutes" klinisches Globalurteil betraf 66% der Fälle. Besonders profitierten Patienten mit normaler EEG-Grundaktivität zu Beginn der Behandlung ("sehr gute" oder "gute" Ergebnisse bei 84%).
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