Prisma

Schizophrenie: Eine Frage der Jahreszeit

"Sag mir, wann du geboren bist, und ich sage dir, wie hoch dein Schizophrenierisiko ist". Ungefähr so lautet das Ergebnis einer australischen Studie, die in der Fachzeitschrift "Schizophrenia Research" veröffentlicht wurde.

Laut dieser Studie hängt die Wahrscheinlichkeit, ob jemand als Erwachsener an Schizophrenie erkrankt, stark von der Jahreszeit ab, in der er geboren wurde. Besonders anfällig sind offenbar Personen, die im Frühjahr zur Welt gekommen sind, insbesondere zwischen Februar und April. Bei ihnen liegt laut der Studie ein um zehn Prozent erhöhtes Schizophrenierisiko vor. Der Grund hierfür, so die These, ist fehlendes UV-Licht in den letzten Schwangerschaftsmonaten, also in der Zeit, in der die entscheidenden Schritte der fötalen Gehirnentwicklung stattfinden.

UV-Licht ist für die Bildung von Vitamin D im Organismus notwendig. Dieses wiederum wird im Rahmen der Gehirnentwicklung benötigt und ist somit für den Fötus essenziell. Im Tierversuch an trächtigen Ratten konnte gezeigt werden, dass eine Vitamin-D-Mangelernährung zu Veränderungen in der Gehirnstruktur der Jungen führte, wie sie auch bei Schizophreniekranken beobachtet werden. ral

Quelle: www.wissenschaft.de, Meldung vom 23.7.2001

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