Prisma

Stammzellen: Erstmals Anwendung bei Herzinfarktpatienten

An der Rostocker Universitätsklinik kamen vor kurzem erstmals Stammzellen im Rahmen einer Bypassoperation zur Anwendung. Die patienteneigenen Zellen sollen zerstörtes Herzmuskelgewebe ersetzen.

Was im Tierversuch bereits erfolgreich erprobt wurde, kam nun erstmals auch beim Menschen zum Einsatz - Stammzellen als Grundlage für die Neubildung von gesundem Herzmuskelgewebe. Im April diesen Jahres berichtete die renommierte Fachzeitschrift "Nature" über einen Versuch an Mäusen, denen man nach einem Herzinfarkt Stammzellen in den Herzmuskel injizierte, um daraus neues funktionsfähiges Muskelgewebe zur erzeugen (s. a. DAZ Nr. 15 vom 12. April 2001).

Der Versuch war erfolgreich, Schwierigkeiten machte nur die korrekte Platzierung der Injektion, da Mäuseherzen klein sind und mit hoher Frequenz schlagen. Dieses Problem hatten die Wissenschaftler von der Universität Rostock nicht. Sie setzten Stammzellen erstmals bei einem Menschen im Rahmen einer Bypassoperation ein. Die Zellen waren dem Herzinfarktpatienten zuvor aus dem Knochenmark entnommen worden.

Wie die Wissenschaftler berichten, verlief die Transplantation komplikationslos, der Patient befindet sich mittlerweile in der Rehabilitation. Ob die Stammzelltherapie bei ihm erfolgreich war, wird sich allerdings erst mit der Zeit herausstellen. Zumindest war die Transplantation ausreichend erfolgreich, dass sie mittlerweile zum Anlass für eine Studie mit insgesamt 20 Herzinfarktpatienten genommen wurde. Anhand dieser Patienten soll nun die Effektivität und Sicherheit der Stammzelltransplantation im Rahmen der Herzinfarkttherapie untersucht werden. ral

Quelle: www.wissenschaft.de, Meldung vom 21. 7. 2001

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