Prisma

Gentechnik: Salat mit Rattengenen ist vitaminreicher

Wissenschaftler von der Polytechnischen Universität Virginia führten vor kurzem ein reichlich skurril anmutendes Experiment durch: Sie reicherten Salat mit einigen Genen der Ratte an.

Hintergrund für die Entwicklung des "Rattensalats" war die Überlegung, dass der bei Seefahrern früher verbreitete Skorbut niemals bei den Schiffsratten auftrat. Die Tiere waren aufgrund ihrer genetischen Ausstattung in der Lage, Vitamin C selbst in ausreichenden Mengen zu produzieren und konnten daher den ernährungsbedingten Mangel während einer Seereise problemlos verkraften.

Die für die Vitaminproduktion verantwortlichen Gene sind inzwischen bekannt. Im Rahmen des Experiments mit dem Salat wurden sie nun gezielt "genutzt", sprich in das Genom des Salats eingebaut. Mit überraschendem Erfolg, wie Studienleiter Craig Nessler berichtete: Der mit den Rattengenen angereicherte Salat wuchs nicht nur prächtig, er enthielt auch siebenmal mehr Vitamin C als "normaler" Salat.

Als "Lebensmittel mit Mehrwert" wird er sich jedoch wohl trotz dieser positiven Eigenschaften nicht durchsetzen. Die Akzeptanz des Rattensalats beim Verbraucher wird von Nessler und seinem Team - sicher zu Recht - als gering eingeschätzt. Trotzdem ist der Versuch aus wissenschaftlicher Sicht nicht wertlos. Bislang ist man davon ausgegangen, dass eine Kombination aus Tier- und Pflanzengenen nicht möglich ist. Der Rattensalat beweist nun das Gegenteil. Bleibt zu hoffen, dass mit dieser Erkenntnis nun verantwortungsbewusst umgegangen wird. ral

Quelle: pressetext.com

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