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- DAZ 35/2001
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Arzneimittel und Therapie
Anti-IgE-Antikörper: Zulassung für Omalizumab verschoben
Im zeitgleichen Zulassungsverfahren hatten die zuständigen Behörden FDA (USA) und EMEA (Europa) jedoch ein größeres Datenvolumen in beiden Indikationen gefordert. Derzeit bestehen unter anderem auch noch Bedenken wegen der Sicherheit. In Tierstudien starben zwei Affen, die mit einer ähnlichen Substanz, E26, behandelt worden waren, an einer Thrombozytopenie. Zwar ist der Zusammenhang nicht geklärt, aber die Zulassungsbehörden fordern weitere Daten. Die neuen Daten, die das FDA angefordert hat, werden auch an die EMEA weitergeleitet. Zum genauen Zeitpunkt konnte Novartis noch keine Angaben machen. Die Firma meinte jedoch, dass die bisher vorliegenden Daten dem Präparat ein sehr gutes Verträglichkeitsprofil bescheinigt hätten.
Antikörper bindet freies IgE
Omalizumab ist ein Anti-IgE-Antikörper, der freies IgE bindet und damit verhindert, dass dieses nach einem Allergenkontakt die Mastzellen aktiviert (s. DAZ 5/00, S. 41 - 45; 12/00, S. 37 - 42; 40/00, S. 31 - 32). Omalizumab unterbricht die allergische Kaskade frühzeitig, bevor Zytokine, Leukotriene oder Histamin ausgeschüttet werden können. Die allergischen Symptome wie Atemnot, Anschwellen der Nasenschleimhäute, Fließ-Schnupfen oder Augenjucken werden weitgehend unterdrückt. Außerdem werden unter der Therapie mit Omalizumab deutlich weniger Glucocorticoide und andere Begleitmedikamente benötigt.
Zulassung nur für allergisches Asthma?
Die FDA verlangt neue präklinische und klinische Daten und pharmakokinetische Informationen. Außerdem schlägt die FDA vor, Omalizumab nur für die Indikation allergisches Asthma bei Erwachsenen zuzulassen und nicht für die allergische Rhinitis und die Anwendung bei Kindern.
In den beiden von Novartis geplanten Indikationen allergisches Asthma und saisonale allergische Rhinitis sind aber vor allem Kinder betroffen. Novartis hat deshalb Kinder in die klinischen Studien mit Omalizumab einbezogen und auch im Zulassungsantrag berücksichtigt. Aus Zeitgründen konnte nach Angabe der Firma jedoch eine wichtige Studie zur Kombination der Hyposensibilisierung und Omalizumab bei Kindern zwischen 6 und 12 Jahren erst nach Einreichung des Zulassungsantrages abgeschlossen werden.
Studien vor allem in der Pollensaison
Novartis hofft, alle Rückfragen der Behörden zügig beantworten zu können. Neue Subgruppenanalysen aus den Zulassungsstudien sowie Daten aus inzwischen abgeschlossenen Studien könnten relativ schnell bei den Behörden eingereicht werden. Novartis möchte auch neue Studien initiieren. Da diese jedoch teilweise auf das enge Zeitfenster der Pollensaison angewiesen sind, könnte sich die Entscheidung über eine Marktzulassung um ein bis drei Jahre verzögern. Auch die zusätzlichen Fragen zur Sicherheit sollen mit derzeit laufenden Studien beantwortet werden. hel
Quellen: Presseinformation der Novartis Pharma SCRIP vom 13. Juli 2001, S. 20
Die Zulassung des monoklonalen Antikörpers rhu-Mab E25 (Omalizumab) für die Indikation des allergischen Asthmas und der saisonalen allergischen Rhinitis wird sich um voraussichtlich ein bis drei Jahre verschieben. Der Grund sind Sicherheitsbedenken und nicht ausreichende Daten. Ursprünglich hatten die Firmen Novartis Pharma und Genentech die Zulassung für Ende dieses Jahres angekündigt.
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