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Arzneimittel-Sparpaket: Pharmaindustrie wirft Schmidt "miserablen Stil" vor
Dr. Hans Sendler, Hauptgeschäftsführer des BPI warf der Ministerin einen "miserablen Stil" vor. Es gehe nicht an, dass bei einem "Spitzengespräch" Maßnahmen zu Lasten Dritter beschlossen werden, die zu den Verhandlungen bewusst nicht eingeladen wurden. Die Pläne seien undurchdacht und das bezifferte Einsparvolumen "völlig aus der Luft gegriffen". Sendler wies darauf hin, dass der überwiegende Teil der von der GKV erstatteten Arzneimittel preisstabil sei. Im Festbetragssegment sei das Preisniveau gar rückläufig. Zudem habe die pharmazeutische Industrie im Hinblick auf die neu anzupassenden Festbeträge bereits ein Sonderopfer gebracht, "weitere Opfer wird es nicht geben", so Sendler.
Auch die Aut-idem-Regelung lehnt Sendler ab. Hierdurch werde in unverantwortlicher Weise in die Therapiehoheit des Arztes eingegriffen. Eine Verschlechterung der Arzneimittelversorgung sei die Folge.
VFA: Unterversorgung droht
Die Hauptgeschäftsführerin des VFA, Cornelia Yzer, warf der Ministerin vor, dass Patienten künftig "so billig wie möglich" mit Arzneimitteln versorgt werden sollen. Der dringend notwendige Abbau der Unterversorgung mit Innovationen solle offensichtlich gezielt unterbunden werden. Darüber hinaus sei ein vorgeschriebener Preisabschlag der "massivste vorstellbare staatliche Eingriff". Die Regierung gefährde hierdurch in Zeiten konjunktureller Schwäche Investitionen und Arbeitsplätze der forschenden Arzneimittelhersteller. Auch eine zusätzliche Prüfung von Schrittinnovationen durch den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen lehnt der VFA ab. Diese Präparate haben durch ihre Zulassung Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit bewiesen. Überdies stünden zur Kompetenz des Ausschusses noch höchstrichterliche Entscheidungen aus.
Die pharmazeutischen Fachverbände sind sich einig: die Finanzlage der Krankenkassen muss auf andere Art und Weise gemildert werden. Sendler schlägt eine prozentuale Zuzahlung und die generelle Weitergabe aller Rabatte durch die Apotheker an die Kassen vor.
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